Es glich einer Sensation, als um 1995 durch Zufall Kellergewölbe aus romanischer Zeit auf dem Münzenberg Quedlinburg gefunden wurden. Nach und nach schälte sich eine fast komplette kloaterkirche heraus. Doch bis dahin war es ein langer Weg. An den beeindruckenden Resten der Kirche St. Marien auf dem Münzenberg in Quedlinburg lassen sich noch heute alle Elemente einer ottonischen Basilika mit Apsis, Querhaus, dreischiffigem Langhaus und Westbau ablesen. Im Jahre 986 mit Gründung eines Benediktinerinnenklosters errichtet, bestand sie bis 1536 und wurde in den nachfolgenden Jahrhunderten zu profanen Zwecken genutzt und mit zwölf Wohnhäusern über- und umbaut. Die damaligen Hausbewohner, bauten ihre Eigenheime allerdings nicht aus dem Baumaterial des Klosters, sondern über den noch bestehenden Klostermauern. Aus diesem Grund dienten die, unter den Häusern befindlichen, Klosterräume zunächst als Keller.Auf dem Münzenberg in Quedlinburg

Klosterkirche St. Marien

Das Kloster wurde von Mathilde, der Äbtissin des Quedlinburger Reichsstiftes und Tochter von Kaiser Otto dem Großen und seiner Gemahlin Adelheid, für ihren Bruder, Kaiser Otto II., gestiftet. Eine Unterstützung dieser Stiftung durch Kaiserin Theophano, Gemahlin von Otto II., kann angenommen werden. Trotz ihrer kleineren Dimensionen gehört die Klosterkirche auf dem Münzenberg in Quedlinburg neben der Stiftskirche auf dem Stiftsberg und St. Wiperti zu den wichtigen ottonischen Bauwerken in Quedlinburg.Die Geschichte ist schnell erzählt.

Frank Sacher leitet den Münzenberg-Verein Quedlinburg

Frank Sacher leitet den Münzenberg-Verein Quedlinburg

Professor Siegfried Behrens und seine Frau erwarben 1994 eines der Häuser, in denen sich wesentliche Teile der Klosterkirche erhalten haben. Stück für Stück führten sie durch weitere Ankäufe, Tausch und geduldige Verhandlungen die noch vorhandenen Bereiche der Kirche wieder zusammen. 2006 brachte das Ehepaar Behrens drei ihrer Häuser mit den wesentlichen Resten der Klosterkirche in die von ihnen gegründete Stiftung „Klosterkirche St. Marien auf dem Münzenberg“ ein. Die Stiftung wird von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz“ verwaltet und unterstützt aus den Erträgen des Stiftungsvermögens und Spenden den Unterhalt und Ausbau des Museums. Mit Hilfe der Deutschen Stiftung Denkmalschutz gelang es, auch die ehemalige Ostkrypta für Besucher zu öffnen. Damit kann die alte Kirchenruine nun nahezu vollständig besichtigt werden. Zahlreiche Funde von Halbsäulen, Kapitellen und Reliefs sowie alte Gräber vermitteln ein anschauliches Bild der Kirchennutzung. 2017 wurde das Museum in die Straße der Romanik aufgenommen.Auf dem Münzenberg in Quedlinburg

Die Stiftung Klosterkirche St. Marien auf dem Münzenberg fördert den Erhalt der zur ehemaligen Klosterkirche gehörenden Häuser und sorgt für die Präsentation im dortigen Museum. 2015 wurde mit Hilfe der Stiftung eine Hausfassade instand gesetzt. Nach der Restaurierung der Ostkrypta wurden auch die der Treuhandstiftung gehörenden Teile des Museums umgestaltet und das von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz entwickelte Museumskonzept umgesetzt.  Ziel ist es weiterhin, möglichst viele Teile der ehemaligen Klosterkirche wieder zu einer Einheit zusammenführen und der Öffentlichkeit unumkehrbar auf Dauer zugänglich zu machen.

Adresse

  • Münzenberg Nr. 16
  • 06484 Quedlinburg
  • Geöffnet
  • Mai – Oktober
  • täglich 10:00 – 17:00 Uhr
  • Januar und Februar: Freitag bis Montag
  • Eintritt ist frei
  • Internet: Förderverein Kloster Münzenberg

2015 erfolgte nach zwanzigjähriger Erschließung der Anlage die offizielle Eröffnung des Museums. 2017 wurde die Klosterkirche St. Marien in Quedlinburg in die Tourismusroute „Straße der Romanik“ aufgenommen.

Münzenberg Quedlinburg

Aufstieg zum Münzenberg

Zuständig für den Museumsbetrieb ist der „Museumsverein Klosterkirche auf dem Münzenberge e.V.“.

Münzenberg Quedlinburg

Grabanlage mit zwei Kopfnischengräbern

Informationen zum Museum Klosterkirche St. Marien auf dem Münzberg in Quedlinburg