4.300 archäologische Fundstellen sprechen eine deutliche Sprache: das reichhaltige Erbe der Prignitz weist wie kaum eine andere Region in Deutschland eine enorm hohe Dichte historischer Schätze auf. Im Rahmen des Projekts „Zeitschätze Prignitz“ rücken nun erstmalig Meyenburg und Wüsten-Vahrnow in den Blickwinkel der Archäologen der Universität Göttingen. Somit wird die einzigartige Prignitzer Historie weiter erschlossen und für die Gäste der beliebten Touristenregion erlebbar. Ein besonderes Highlight stellt der 2. September dar, der Tag der Grabung, an dem Besucher die Möglichkeit haben, sich Grabungsstätten näher anzuschauen.
„Zeitschätze Prignitz“ entdecken
Die „Zeitschätze Prignitz“ bieten neben ihrem großen touristischen Potential auch archäologische Highlights von nationalem und internationalem Interesse. Das „Königsgrab von Seddin“ steht als bronzezeitlicher, archäologischer Fundplatz im Blickpunkt der Forschungsgrabungen der Uni Göttingen. Der Fundplatz ist das bedeutendste Grabmonument der Bronzezeit. Über 200 weitere bronzezeitliche Fundstellen befinden sich im unmittelbaren Umfeld des Königsgrabes und belegen eine langanhaltende Herrschaftsdynastie. In regelmäßigen Abständen wurden immer wieder einzigartige Entdeckungen, wie Bronzegefäße oder kriegerische, handwerkliche oder auch priesterliche Attribute, gemacht.
Grabmonument der Bronzezeit
Bereits im Spätmittelalter wurde die „Meyenborch“ errichtet und bis zum Ausbruch des Ersten Weltkriegs von der Adelsfamilie von Rohr genutzt. Erstmalige Erwähnung fand die Stadt 1281 als markgräflicher Urkundsort. Bis heute sind sowohl die Stadtmauer im Osten und Nordosten als auch das Schloss und die spätmittelalterliche Kirche erhalten. Im Schloss befindet sich heute das erste Modemuseum Deutschlands. 2004 machte das Archäologische Landesmuseum Brandenburg einen sensationellen Fund: den Meyenburger Dreikönigsring mit gotischer Schrift in Großbuchstaben (JASPAR, BALTAZAR, MELCHIOR). Sie symbolisieren die drei Erdteile als auch die drei Lebensalter.
In der Prignitz sind noch rund 50 dieser historischen Anlagen rudimentär erhalten, darunter eben auch Meyenburg und Wüsten-Vahrnow. Die Bauart dieser Motten (Turmhügelburg) wurde mit Beginn des 15. Jahrhunderts abgelegt, da die Wohnbauten durch die steigenden Ansprüche des Adels und der Ritterschaften größer und komfortabler wurden. Im Rahmen des Forschungsprojekts „Mittelalterliche Turmhügelburgen östlich der Elbe“ begannen nun Mitte August die archäologischen Ausgrabungen in Meyenburg. Mit Abschluss und Auswertung der archäologischen Arbeiten können sich die Bürger der Prignitz auf neue, spannende historische Fakten über Gemeinden in Ihrem Landkreis freuen. Touristen und interessierte Bürger sind herzlich eingeladen, die Geschichte der Prignitz auf Wanderwegen oder Radtouren zu erkunden und die Ausflüge mit den laufenden Ausgrabungen in der Region zu verknüpfen.
Radfahren in der Prignitz
Radfahrer kommen in der Prignitz voll auf Ihre Kosten. Das hervorragend ausgebaute Radwegenetz garantiert nicht nur einen erholsamen Urlaub mit dem Rad, sondern bietet auch Erlebnisreichtum. Im Zusammenhang mit den archäologischen Forschungen bietet sich „Auf Schatzsuche“ an, eine 34 km lange Radrundfahrt ausgehend von Meyenburg über kleinere Ortschaften in der Prignitz. Auf der Tour kann man die Geschichte von der frühesten Epoche der Menschheitsgeschichte, über das Mittelalter bis in die Zeit des Dreißigjährigen Krieges hautnah erleben. Das Highlight dieser Tour ist das Meyenburger Schloss. Die Kulturlandschaft der Prignitz verfügt über ein reiches archäologisches Erbe. Nicht nur per Rad können Touristen die „Zeitschätze Prignitz“ erkunden, sondern auch über den Wanderweg „Königsweg“. Der „Königsweg“ ist ein 8km langer Rundwanderweg durch den Wolfshagener Auwald, welcher direkt am „Königsgrab von Seddin“ vorbeiführt. Die Kombination aus einer entspannten Wanderung und dem Tag der Ausgrabung liegt nahe.
Weitere Infos: www.dieprignitz.de
Hier geht es zu den Zeitschätzen in der Prignitz.
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