um Ensemble gehören Schloss und Nebengebäude sowie eine 60 Hektar große Parkanlage mit Teich. Die erste Anlage eines dreiflügeligen Gebäudes mit Mansarddach entstand 1717/1718. 1749/1750 erfolgte ein erster großer Umbau, ein Zusatzgeschoss wurde aufgetragen und die wertvolle Rokoko-Innenausstattung kam ins Haus. Der letzte große Umbau von 1881 bis 1890 prägt das heutige Erscheinungsbild der Anlage mit Auffahrt, neoromanischem Anbau, Wintergarten und Zwiebeltürmen.

 

Eine lohnenswerte Ausstellung habe ich im einst sächsischen Altdöbern bei Calau in der Lausitz entdeckt. Nicht weit von der Autobahn Berlin – Dresden entfernt. „Ein Licht in der gelehrten Welt – Altdöbern: Ein Zentrum der Kunst- und Kulturgeschichte im 18. Jahrhundert“ im Rahmen des Themenjahres von Kulturland Brandenburg 2012 „Kommt zur Vernunft! Friedrich der Zweite von Preuszen“.

 

Die Besichtigung  einiger historischen Räume von Schloss Altdöbern wird mit einer Ausstellung begleitet – eine Kooperation der Gemeinde Altdöbern und der Deutschen Stiftung Denkmalschutz. Thema sind neben der Baugeschichte des Schlosses, seiner Ausstattung durch Dresdner Hofkünstler und dem Park die Biografie Carl Heinrich von Heinekens sowie Neuigkeiten zum sächsisch-preußischen Kulturtransfer.
Noch bis 14. Okt. 2012, Öffnungszeiten: Sa und So 10 bis 18 Uhr, Schloss und Park Altdöbern, Informationen: Tel. 0331/5 81 60 und www.kulturland-brandenburg.de.

 

Und Kaffee und Kuchen gibt es bei einer charmanten Gartenfee gleich nebenan.

Nachdem das historische Gewächshaus und die zugehörigen Gärten jahrzehntelang verfielen, wurden sie durch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz nach historischem Vorbild wieder hergestellt. Heute ist die barocke Gestaltung wieder erlebbar und alle Raum- und Gebäudebeziehungen wiederhergestellt. Die Orangerie wird von der couragierten Sonja Wettig als Café, Hofladen und Verkaufsgewächshaus genutzt. Die Wiedergewinnung dieses einzigartigen Kulturdenkmals fördert den Kulturtourismus.

Der zwischen Orangerie und Gärtnereihaus befindliche Gartenbereich ist wieder als Schaugarten mit Stauden- und Sommerblumenbepflanzung angelegt. So ist die barocke Gestaltung wieder erkennbar, die Raum- und Gebäudebeziehungen wieder hergestellt.

Die Nutzung als Café, Hofladen und Verkaufsgewächshaus gilt als Initialzündung für das ebenfalls in Wiederherstellung befindliche Schloss und die weiteren Nebengebäude.

 

Schloss Altdöbern ist eines von 15 Schlössern und Herrenhäusern in Brandenburg, die die Brandenburgische Schlösser GmbH in den letzten 16 Jahren gesichert und saniert hat. Diese Denkmale sind zwar nicht immer mit den mit den Preußischen Königsschlössern vergleichbar, doch prägen sie baugeschichtlich und künstlerisch die Landschaften Brandenburgs.  Ja, und noch etwas erlebte ich dort.
Die Parkanlage des Schlosses wird von der Altdöberner Jugendbauhütte Gartendenkmalpflege betreut. Die Jugendlichen, die hier ein Freiwilliges Jahr in der Denkmalpflege absolvieren, erhalten bei ihrem ganzjährigen Einsatz im Freien einen unmittelbaren Eindruck von der Vielfalt gartendenkmalpflegerischer Aufgaben. In sechs über das Jahr verteilten Seminarwochen studieren sie zudem neben der Bedeutung des europäischen Kulturerbes die Besonderheiten dieser Form der Denkmalpflege. Und sie verstehen zu feiern mit den Jugendlichen vor Ort. Eine tolle Gemeinschaft

 

Literaturtipp: sehr gut beschrieben ist Schloss Altdöbern im Band “Burgen, Schlösser und Herrenhäuser in Brandenburg”, herausgegeben vom “Freundeskreis Schlösser und Gärten der Mark“. Das Buch erschien im L & H Verlag und kostet  24,80 Euro. Ebenso hat der Freundeskreis Schlösser und Gärten der Mark (in der Deutschen Gesellschaft)  in der sogenannten Grauen Reihe eine Monographie zu dem Schloss herausgebracht.  Diese ist gegen eine Spende beim Freundeskreis erhältlich.

Freundeskreis Schlösser und Gärten der Mark
in der Deutschen Gesellschaft e. V.
Voßstr. 22
10117 Berlin
Tel. (030) 88 412 266
Fax (030) 88 412 223
E-Mail: freundeskreis@deutsche-gesellschaft-ev.de

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