Am späten Nachmittag holten wir unser Gepäck aus dem Hotel ab, wo wir es kostenlos am frühen Vormittag nach unserem Auszug aus dem Zimmer unterstellen konnten. Mein Koffer war auch über Nacht/Tag noch nicht aufgefunden worden. Der Rezeptionist vom Hotel hatte uns ein Taxi gerufen, das uns zur Anlegestelle von Vasco da Gama brachte (Terminal de Cruzeiros des Lisboa, Av. Invante Dom Henrique, 1100-651 Lissabon). Für 10 Euro kamen wir dank des freundlichen Taxifahrers sorglos vom Hotel bis zum Eingang zum Schiffs-Terminal. Und zum zweiten Mal erlebten wir eine rasante Taxifahrt durch dichten Lissabonner Straßenverkehr. Um nicht mehrmals Laute von mir geben zu müssen, behielt ich oft meine Augen lieber geschlossen. 

In Corona-Zeiten eine Schiffsreise ?

Mich beschäftigte nach wie vor die Frage, wo wohl mein Koffer abgeblieben war? Die Frage trat in den Hintergrund, als wir nach der Registrierung zu dem für uns kostenlosen Corona-Antigentest geleitet wurden. Würden wir drei den überstehen, oder kommt nun die nächste Überraschung auf uns zu? Unsere Covid-Pässe wurden zwar anerkannt worden, dennoch musste der gesetzlich vorgeschriebene Antigentest noch erbracht werden. Und natürlich durfte auch die FFP 2 Maske nicht fehlen. Die Desinfizierung der Hände erfolgte gleich bei Eintritt in das Terminal.

Ankommen im Terminal

Ankommen im Terminal

Die Auswertung des Schnelltests dauerte natürlich einige Zeit, das waren bange Warteminuten, die mich gefühlsmäßig sehr an die Ereignisse am Flughafen erinnerten. Nach etwa 15 Minuten erhielt ich zuerst das Negativ-Ergebnis, kurze Zeit später mein Mann. Doch wo blieb das Ergebnis für unseren Sohn? Nach etwa 25 Minuten erkundigte er sich bei der Mitarbeiterin, die den Passagieren die freudige (oder auch weniger freudige) Nachricht überbrachte, ob er sein Testergebnis auch bald erfahren würde? Sie überprüfte die Chargen und siehe da, auch sein Test war negativ. Und wie wir im Laufe der Reise später erfuhren, musste keiner der rund 350 Passagiere die Reise wegen eines positiven Tests abbrechen. Das wart bei anderen Reedereien anders, so erzählten Passagiere. 

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Hier erfahrt ihr mehr zur 2 G Regel auf den Hochseeschiffen von nicko cruises.

In der Schiffskabine abgekommen

Mit der beim Einchecken erhaltenen Schiffscard, die für die nächsten 14 Tage nicht nur als Kabinenöffner diente, sondern zugleich auch als Zahlungsmittel bezogen wir unsere Kabine auf Deck 9 der Vasco da Gama. 

Vascodagamanicko

Mir fiel zunächst der Balkon mit seinen großzügigen Sitz-/Liegemöbeln auf, da ich eine Freiluftfanatikerin bin. Bei gutem Wetter ist er ein idealer Platz, um sich mit einem Buch oder guter Musik zurückzuziehen. Bei geringem Wellengang und angenehmen Temperaturen könnte ich mir sogar einen Nachtaufenthalt hier vorstellen. Die Sterne lassen sich sicher von hier aus gut beobachten. Vielleicht sehe ich wieder eine Sternschnuppe, die mir einen Wunsch erfüllt. Den soll man nicht laut aussprechen, was ich an dieser Stelle auch nicht mache. Doch ich kann es schon vorweg nehmen, mein Wunsch wurde erhört. Später mehr dazu.

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Großzügige Schiffs-Kabine

Die Kabine überzeugte durch ihre Größe und geschmackvolle Gestaltung. Großes Doppelbett mit Nachttischen, für jeden ein zweitüriger Schrank und eine Schreibtischfläche, unter der drei Unterschränke mit jeweils vier Fächern Platz fanden, boten genügend Platz für unsere Kofferinhalte. Die Koffer selbst verstauten wir unterhalb der Betten, die übrigens einen tollen Schlafkomfort boten, zu dem ich die Matratzenstärke, Betthöhe, Baumwoll-Bettwäsche und zwei Kopfkissen zähle. Mehrmals hatten wir auf dieser Tour einen etwas stärkeren  Wellengang, aus dem Bett sind wir nicht gefallen. Ich fand es sehr schön, dank der Wellen sanft in den Schlaf geschaukelt zu werden und am nächsten Morgen ausgeruht aufzuwachen. Anderen Passagieren ging es nicht so gut wie mir.

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Die große Fensterfront mit Ausblick auf den Balkon konnte durch blickdichte, lichtundurchlässigen Vorhänge verdeckt werden. Gut für diejenigen, die nur im Dunkeln in den Tiefschlaf finden. Bei hohen Temperaturen boten die geschlossenen Vorhänge zugleich eine natürliche Kühlung.

Auf dem Schreibtisch war genügend Platz für Werbematerial, das auch in dem darüber befindlichem seitlichen Regal verstaut werden konnte, sowie einem Wassertopf und Behältnis für die Zubereitung von Kaffee und Tee. Natürlich blieb auch Platz für Laptop und I-Pads. Ein bequemer Schreibtischsitz rundete den Arbeitsplatz ab.

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Das gegenüberstehende Sofa mit davor stehendem kleinen Tisch lud zum Genuss eines Käffchens oder Tees bei einer abendlichen Familien-Runde über die Vorhaben am nächsten Tag ein, gelegentlich wurden dabei die kleinen süßen Betthupferl, die jeweils mit einem Spruch für den nächsten Tag versehen waren, genüsslich vernascht oder auch mal auf dem der Bettfront an der Wand gegenüber befindlichen Riesenfernseher betätigt, um sich im Bordprogramm über laufende Veranstaltungen zu informieren bzw. mitzuverfolgen. Danach ging es meist noch in eine der Bars, die meist bis 24 Uhr geöffnet waren.

Übrigens lautete der Spruch für den nächsten Tag: „Hoffnung ist nicht die Überzeugung, dass etwas gut ausgeht, sondern die Gewissheit, dass etwas Sinn hat, egal wie es ausgeht.“ Wir wünschen Ihnen eine gute Nacht. Ihr Vasco da Gamo Team

Klein – aber fein

Das Bad war nicht riesig, bot dennoch genügend Halterungen für die Handtücher/Bademäntel und Platz für die Dinge des persönlichen täglichen Bedarfs. Einen Fön fand ich in eine der Schreibtischschubladen, daneben Klinex-Papiertücher. Die flüssige Duschseife roch nach angenehmen Kräutern, ebenso der Conditioner nach der Haarwäsche.

Vascodagamanicko Eigentlich fehlte es an nichts, ich war nur ein bisschen traurig, dass die Dusche nur über den Badewannen-Einstieg zugänglich war. Da ich mir vor ein paar Jahren das Wadenbein und Fußgelenk im Badebereich gebrochen hatte, begegne ich solchen „Einstiegen“ seitdem immer mit größtem Respekt. Die Leichtigkeit ist seitdem verflogen und nimmt, je älter man wird, nur zu. Aber das ist alles sehr subjektiv, mein Mann freut sich über jedes Bad in der Wanne, das seinen Rücken entspannen lässt. 

Angenehme warme Holztöne, helle Wände, beiges Sofa und blaue Grundfarbe des Teppichs harmonieren und laden mit allem Kabinenzubehör durchaus zum Verweilen ein. Ein „nur Schlafraum“ ist es nicht.

Hervorheben möchte ich an dieser Stelle aber auch den Komfort der täglichen Reinigung der Kabine. Für unser gutes Wohlfühlen sorgten die Kabinensteward/ess Ika und Made. Egal, zu welcher Tageszeit wir sie trafen, eine fröhliches „Guten Morgen“ oder „Guten Tag“ ging immer. Freundlich und zuvorkommend erfüllten sie unsere Wünsche. „Muffel“-Minuten oder schlechte Laune schien es bei ihnen nicht zu geben. Unsere Kabine war immer sauber, das Bett so exakt gemacht, in immer wieder neuen Varianten das Betttuch abends aufgeschlagen, wie ich es zuhause nie mache. In den 12 Übernachtungen wechselten sie mehrmals die Bettwäsche und Handtücher. Selbst die Schuhe waren zurecht gerückt.

Das Kaffee-/Teekästchen immer wieder aufgefüllt, sauberes Geschirr dazugestellt. Das sind Verwöhnmomente, die so richtiges Urlaubsfeeling aufkommen lassen. Ein schwimmendes Hotel, dass einfach mit einem komfortablen Zimmerservice überzeugt. An dieser Stelle ein großes Dankeschön an Ika und Made. Ein Trinkgeld unsererseits war ihnen gewiss.

Obligatorische Seenotrettungsübung

Was war noch wichtig am Einchecktag? Natürlich die obligatorische Seenotrettungsübung für alle Passagiere. Die hatte das Vasco da Gama Team aufgrund der aktuellen Covidbestimmung etwas anders als sonst üblich organisiert. Auf Kanal 1 des Bord-TV konnte man sich dazu zuvor einen Sicherheitsvideo anschauen. Im Anschluss erfolgten gestaffelte Aufrufe, um sich mit den Rettungswesten zu den Musterstationen, die auch auf der Bordkarte und Rückseite der Kabinentür vermerkt war, zu begeben.

Schiff Kreuzfahrt

Treppenaufgang

Das Bordpersonal wies den Weg. Auf diese Weise vermied man eine größere Menschenansammlung. Die Übung verlief unaufgeregt. Alle waren an Bord. Es konnte losgehen. Zunächst mit dem Abendbrot. Dazu demnächst mehr.

Spruch für den nächsten Tag:

„Hoffnung ist nicht die Überzeugung, dass etwas gut ausgeht, sondern die Gewissheit, dass etwas Sinn hat, egal wie es ausgeht.“
Wir wünschen Ihnen eine gute Nacht. Ihr Vasco da Gama Team

Service ist kein Fremdwort für Vasco da Gama

Der nächste Tag kam und mit ihm ein Anruf von Nicole Wagner, Gästebetreuerin auf der Vasco da Gama. „Wie können wir Ihnen helfen, Frau Weirauch?“, fragte sie mit freundlicher warmer Stimme. Ob meiner Überraschung brachte ich zunächst kein Wort heraus. So dass sie mir zunächst mitteilte, dass mein Mann sie über den fehlenden Koffer informiert hätte. Sie würde sich um den Verbleib des Koffers kümmern und bot mir an, meine Kleidung über die Express-Reinigung sofort in Auftrag zu geben. Ich solle alles zusammenstellen und der Zimmerservice wird alles Weitere veranlassen. Ich bin sehr dankbar für diesen schnellen und zuverlässigen Service. Das Team der Vasco da Gama hat großes Lob verdient.

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Blick in das Atrium

Meine Freude war riesengroß, als wir am Dienstagabend von unserem Ausflug nach Funchal/ Madeira auf das Schiff zurückkamen, und ich meinen Koffer in der Kabine vorfand. Zuvor hatte man uns schon telefonisch mitgeteilt, dass der Koffer sich angefunden hat und der Agent von Nicko Cruises in Funchal alles veranlasst hat, dass der Koffer dort „eingeschifft“ wird. Nach sieben Tagen hatte ich meinen Koffer zurück. Nun genoss ich meine Schiffsreise doppelt und mein Dank ist allen gewiss, die dabei geholfen haben, ihn zu ermitteln und auf das Schiff weiterzuleiten. Leider lässt sich nicht feststellen, wo sich der Fehler eingeschlichen hat. Aber nach der langen Eincheckzeit am BER ist zu vermuten, dass er Berlin an unserem Abflugtag nicht verlassen hat. Ein Vermerk auf den Begleitpapieren lässt das vermuten. Eine Entschuldigung der Gepäck-Service-Firma für unseren Stress und die entstandenen Unkosten gibt es bis heute nicht. Service ist für diese Firma leider ein Fremdwort. nicko cruises machte dagegen vor, wie guter Service geht. Danke an Gästeservice-Leiterin Nicole Wagner sowie Kreuzfahrtdirektor Konstantin Patschke und ihr team.

Wer gern einmal mit der Vasco da Gama eine Weltreise (auch einzelne Etappen sind möglich) machen möchte, hier gibt es Informationen dazu.

Hier die Stationen unserer Reise

+ Einchecken auf der Vasco da Gama

Wer eine Reise macht, hat was zu erzählen … Hier mehr über das Essen

Wir waren unterwegs mit der VASCO DA GAMA 13 Tage Lissabon- Portimão-Cádiz-Madeira-Lanzarote-Fuerteventura-La Gomera-La Palma-Teneriffa-Gran Canaria vom 7. bis 19. April 2022.

und hier Infos zum Freizeitangebot.