Eine historische Schmalspurbahn verkehrt in den Sommermonaten zur Silbermine im schlesischen Tarnowskie Góry (Tarnowitz), die seit 2017 Teil des UNESCO-Welterbes ist. Die Züge fahren an den Ferienwochenenden im Juli und August dreimal täglich zwischen Bytom (Beuthen) und Miasteczko Śląskie (Georgenberg).

Oberschlesische Schmalspurbahn

Das in Spurweite 785 mm gebaute oberschlesische Bahnstreckennetz gilt als eines der ältesten ununterbrochen in Betrieb stehende Schmalspurnetz der Welt. Ich bin erstaunt, wie engagiert die jungen Mitglieder des Eisenbahnvereins sich um die Wiederherstellung der Bahnanlagen kümmern. Gern lasse ich eine Spende da und hoffe bei einem nächsten Besuch mit dem Zug fahren zu können. Es lohnt sich vorher im Internet nach den Fahrzeiten zu erkundigen. Junge Schlosser und Hobbyeisenbahner sind täglich vor Ort und geben gern Auskunft. So erfahren wir, dass es seit Beginn des 19. Jahrhunderts und ab Dampftraktion gab.

Von Beuthen bis Tarnowitz dauert die Fahrt etwa 40 Minuten. Die einfache Fahrt für die Gesamtstrecke kostet 14 Złoty (ca. 3 Euro). Die Bahnlinie wird vom Verein der Eisenbahnfreunde Bytom betrieben.

170 Jahre Schmalspurbahn

Die 1853 eröffnete Strecke gehört zur Oberschlesischen Route der Technikdenkmäler. Sie ist nur ein kleiner Teil des Systems von Schmalspurbahnen, das im 19. Jahrhundert im oberschlesischen Industrierevier entstand, um die dortigen Bergwerke, Hütten und Fabriken miteinander zu verbinden.

Eindruckvoll werden Dampflokomotiven im Freigelände präsentiert, Foto: Weirauch

Eindrucksvoll werden Dampflokomotiven im Freigelände präsentiert, Foto: Weirauch

Schwarze Forelle-Stollen

Diese Tour empfehle ich auch zu machen. Dazu reichte meine Zeit leider nicht. Der sogenannte Schwarze Forelle-Stollen ist die längste unteridrische touristische Strecke in Polen, die mit den Boot befahren wird. Sie ist ein Teil des Tiefen Stollens „Fryderyk2, mit dem auch derzeit das Bergwerk entwässert wird. Der einstieg in den Stollen ist wenig spektakulär, eher mystisch. Man klettert in die Tiefe (die Leitern werden Fahrten genannt) und gelangt zu den booten. Dann befährt man eine 600 Meter lange Strecke (im Pendelverkehr), die mit Karbidlampen beleuchtet ist. Der Reiseführer treibt die Boote an, indem er sich von den Wänden des Stollens abstößt (die Wände werden hier als Seitenstöße bezeichnet). Gleichzeitig erzählt der Reiseführer interessante Geschichten über die früheren Zeiten des Bergbauwesens. Auch hier herrscht in den unterirdischen Gängen ein spezifisches Mikroklima – hohe Luftfeuchtigkeit und konstante Temperatur von 10 Grad Celsius.

Das Silberbergwerk Tarnowitz gehört zur Europäischen Route der Industriekultur. hier geht es zum Link.