Teil 2 der Tour „Adventszauber auf der Elbe“.
Hier Teil 1. von Berlin-Spandau bis Dresden.
Nach einer schleusenreichen Fahrt über Havel und Elbe-Havel-Kanal und dem Besuch des Wasserstraßenkreuzes Magdeburg kommen wir in Magdeburg, der Landeshauptstadt von Sachsen-Anhalt an. Natürlich steht die Lichterwelt im Mittelpunkt des Besuches. Andere Passagiere besuchen den Weihnachtsmarkt, wenngleich dafür wenig Zeit blieb.
Magdeburger Dom
Unsere Stadtbesichtigung beginnt am Magdeburger Dom. Magdeburg nennt sich auch Otto-Stadt: gegründet 937 durch den ersten deutschen Kaiser Otto I., zu Wissenschaftsruhm gelangt Magdeburg durch Otto von Guericke im 17. Jahrhundert. Beiden Ottos begegnen wir während unserer gut eineinhalbstündigen Stadtführung mit Erika Krause. Los geht es mit einer Dom-Besichtigung. Der evangelische Dom St. Mauritius und Katharina ist einer der größten Sakralbauten Deutschlands, vom 13. bis 16. Jahrhundert erbaut im französisch-gotischen Stil errichtet. Überdauert haben gotische Sandsteinplastiken und eine Renaissancekanzel. Das Mahnmal der Kriege schuf der Bildhauer Ernst Barlach 1929.Der große Weihnachtsstern im Gewölbe, eine Krippe, ein riesiger Adventskranz und Weihnachtsbäume, die gerade geschmückt werden, stimmen auf die Weihnachtszeit ein.
Die Grablege des ersten deutschen Kaisers Otto I. (912-973) befindet sich hinter dem Altarraum und ist mit einer Marmorplatte belegt. Ein Kreuz aus rotem Schleifenband, darauf ein frisches Blumenkreuz-Gesteck aus weißen Chrysanthemen und weißen Rosen auf Blattgrün lassen spüren, dass die Erinnerung an Otto I. wach gehalten wird, schließlich feiert Magdeburg in diesem Jahr den 1050. Todestag Ottos.
Über die Grablege wachen zwei 104 Meter hohe Türme mit drei barocken Großglocken. Im linken Chorraum stehen eine Reihe von 1:1-Modell-Glocken. Für die zweitgrößte Glocke Deutschlands mit dem in Deutschland einmaligen Schlagton dº, die am 9. Dezember 2025 von der Firma Bachert/Neunkirchen gegossen werden soll, werden bis Ende 2024 mehr als 500.000 Euro für diesen letzten Domglocken-Neuguss benötigt. Ein Jahr benötigt die Glockengießerei für die Herstellung der Glockenform. Nach dem Umbau des Südturmes des Doms bekommt die Credamus-Glocke ihren Platz in dessen unterer Glockenkammer. Spätestens dann ist Magdeburg einen nächsten Besuch wert. Hier geht es zur Lichterwelt.
Dommuseum Ottonianum
Das 2018 im einstigen Reichsbankgebäude eröffnete Museum widmet sich der Historie des Magdeburger Doms. Im Fokus stehen Leben und Wirken von Kaiser Otto und Königin Editha, die 937 den Vorgängerbau der ersten gotischen Kathedrale auf deutschem Boden stifteten. Zudem werden aktuelle archäologische Forschungsergebnisse vorgestellt.
Vom Dom Richtung Rotehornpark
Weiter geht es in der Domviertel-Führung zum Remtergang. Hier blicken wir auf das älteste erhaltene Wohnhaus der Altstadt, ein Renaissancegebäude mit romanischen Kellergewölben und barocker Treppenanlage. Von 1690 bis 1807 war es Amtssitz des Domsyndikus. Wenige Schritte weiter gelangen wir am Wasserturm, heute Wohnhaus, vorbei zum Park am Fürstenwall mit seinen archäologischen Ausgrabungsstätten.
Von der Brücke aus sieht man auf der gegenüberliegenden Seite der Elbe eine gerade in der Restaurierung befindliche Mehrzweckhalle im Magdeburger Stadtpark Rotehorn. Die 1969 als Hyparschale nach Plänen des Bauingenieurs Ulrich Müther errichtete Mehrzweckhalle liegt in einer Achse zwischen der Magdeburger Stadthalle und dem Landesfunkhaus des Mitteldeutschen Rundfunks (MDR). 1998 wurde das Schalenbauwerk in die Landesdenkmalliste aufgenommen und steht damit unter Denkmalschutz.
Vorbei an einem Frauenort, wo an Ottos Frauen mit Bodenplatten und Baumpflanzungen, umgeben von einer Rundbank, erinnert wird. Wir gelangen mit wenigen Schritten zurück zum Domplatz, wo uns einige Figuren der Lichterwelt Magdeburgs in den abendlichen Bann ziehen.
Hier lernen wir die zweite Otto-Peron kennen, die bis heute untrennbar mit Magdeburg verbunden ist:
Otto von Guericke (1602-1686)
Er wirkte als Bauherr, Schutzherr, Ingenieur, Kämmerer, Apothekenherr u.a. 30 Jahre lang war er als einer von vier Bürgermeistern tätig. Er setzte sich für den Wiederaufbau seiner im Dreißigjährigen Krieg völlig zerstörten Vaterstadt ein. In seiner Freizeit widmete er sich den naturwissenschaftlichen Forschungen. Er gilt als Begründer der Vakuumtechnik. Er baute als erster eine Vakuumluftpumpe und war damit in der Lage, ein Vakuum in einem beliebig großen dichten Behälter zu erzeugen. In Deutschland gilt er als Begründer der Experimentalphysik. Eines seiner Experimente, der „Große Magdeburger Halbkugelversuch“, ist nicht nur in der Fachliteratur und den Schulbüchern zu finden.
Der „Halbkugelversuch“ ist auch der Blickpunkt der Magdeburger Lichterwelt auf dem Domplatz. Er dominiert den Domplatz. Majestätisch strahlen die Pferde, die gerade die Vakuum-Kugel in zwei Halbkugeln geteilt haben. Jetzt sind die Halb-Kugeln beliebtes Fotomotiv.
Am Schloss vorbei geht es durch das wiederaufgebaute Sternetor (2008 erfolgte die Grundsteinlegung für die Wiedererrichtung durch eine Magdeburger Bürgerinitiative) am Domplatz zur näöchsten Station der nachmittäglichen Führung zum
Kunstmuseum Kloster Unser Lieben Frauen
Das Kloster Unser Lieben Frauen ist das heute älteste erhaltene Bauwerk Magdeburgs und steht exemplarisch für die Baukunst der Romanik aus dem 11. Jahrhundert. Die Kirche mit den zwei schlanken Türmen, Brunnenhaus und monumentalem Tonnengewölbe setzt Akzente. Im Mittelalter war es das einflussreichste Prämonstratenserkloster außerhalb Frankreichs, um 1700 wurde es eine Schule. Eng verbunden mit dem ehemaligen Kloster ist Norbert von Xanten. Aus einer adligen Familie stammend, ist er der Begründer des Prämonstratenser-Ordens; kehrte 1115 dem luxuriösen Lebensstil der kirchlichen Würdenträger den Rücken, wurde Wandermönch und schließlich Ordensträger. 1126 übernahm er das Amt des Erzbischofs von Magdeburg. Als Bischof setzte Norbert von Xanten auf ein Leben in Demut und Bescheidenheit. Er starb 1134 in Magdeburg. Seine Gebeine zunächst in Magdeburg bestattet, wurden dann 1627 in die Prämonstratenser-Abtei Strahov bei Prag überführt.
Nur wenige Schritte weiter geht es zur letzten Station unseres Domviertel-Rundgang.
Hundertwassers Grüne Zitadelle
in Magdeburg ist nicht nur zur Advents- und Weihnachtszeit ein besondere Attraktion. Noch bis zum 14. Januar 2024 ist der Wintermarkt in der Grünen Zitadelle geöffnet. Glühweinduft und viele zauberhafte Lichter ziehen die Gäste an. Der in Wien geborene Künstler Friedensreich Hundertwasser hat auch in Magdeburg Spuren hinterlassen. Für den Künstler war die Architektur die 3. Haut des Menschen. „Eine Haut, die jeder Mensch ebenso wie sein 1. Haut (die natürliche Haut) und seine 2. Haut (die Kleidung) auswählen und gestalten können muss. Seine individuellen Wohnlösungen mit „Baumpflicht“ und „“Fensterrecht“ z. B. führen zurück ins verloren geglaubte Paradies, ohne eigenes Mittun bleibt es verloren.
Nach dem Rundgang zieht es einen Teil der Passagiere zum Weihnachtsmarkt Alter Markt im Zentrum der Innenstadt. Hier trifft man u.a. auf den Magdeburger Reiter, eine Bronzekopie des ersten autonomen Reiterstandbildes nördlich der Alpen, das heute im Kulturhistorischen Museum zu bewundern ist.
Wenn auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt die Lichter erstrahlen, dann strömen hunderttausende Besucher durch die bunte Budenstadt zu Füßen des „Goldenen Reiters“. Hier sorgen Händler und Gastronomen in ca. 140 Hütten für Gaumen- und Vorfreude und esbleiben kaum Wünsche offen: Es gibt weihnachtliche Holzkunst aus dem Erzgebirge über Weihnachtsschmuck aus Rothenburg ob der Tauber, handgehäkelten Tischdecken aus Thüringen oder erlesene Spirituosen aus dem Schwarzwald.
Magdeburger Lichterwelt
Andere genießen individuell die traditionelle Magdeburger Lichterwelt, die noch bis zum 2. Februar 2024 leuchtet. Mit mehr als einer Million LEDs hat Magdeburg die umfangreichste Weihnachts- und Winterbeleuchtung in Mitteldeutschland. Imposante Lichtmalereien, viele beleuchtete Fotorahmen für diejenigen, die gerne Selfie machen, imposante Großelement für Fotomotive in der Altstadt.
Auf dem Domplatz imponieren der riesige beleuchtete Halbkugelversuch Otto von Guerickes, eine Weihnachtskrippe vor der Domeingangstür sowie illuminierte Großfiguren, winterliche Lichtspiele und begehbare Christkugeln.
Mehr als 80 Installationen tauchen Magdeburg in ein unvergessliches Lichtermeer, das uns noch lange in Erinnerung bleiben wird.
Mehr Informationen hier
Übrigens kann man den „Adventszauber auf der Elbe“ mit der Thurgau Saxonia von Thurgau Travel Ende November wieder erleben, hier geht es zum Buchungsformular.
Am Abend erwartet uns ein sechs-gängiges Begrüßungsdinner, mit dem der Küchenchef und seine Crew ihr handwerkliches Können unter Beweis stellen. Und wie wir bemerken können, sind die Gäste zufrieden. Die Speisen kommen dank des schnellen Services warm an den Tisch, ganz besonders gilt das für die Suppen. Sie schmecken uns gut, sind immer gut gewürzt, an unserem Tisch werden ganz selten Salz- und Pfefferstreuer benutzt. Hier ein Blick auf die Menükarte des Begrüßungsdinner. Es gab sogar eine vegetarische Vor- und Hauptspeise. Auch unter den Desserts hatte man eine Auswahl, zum Teil auch mit kulinarischem Adventzauber, wie hier ein Christstollenparfait. Und immer hatte der Gast die Möglichkeit, auf einen Gang zu verzichten. Dank unseres aus Ägypten kommenden Kellners der auf seiner dreijährigen Gastronomie-Fachschule in Ägypten sehr gut die deutsche Sprache lernte, wurden unsere Wünsche gut verstanden und umgesetzt. Teilweise kam auch der Humor durch, etwa dann wenn das vegetarische Gericht mit den Worten serviert wurde: „Und hier der gewünschte Fisch.“ So entstand zwischen Service und Gast eine angenehme Atmosphäre. Man spürte, dass dem Serviceteam die Arbeit Spaß machte. Hut ab, denn schließlich können die Wünsche der Passagiere durchaus auch mal nervig sein. In der Nacht und am darauffolgenden Vormittag ging es dann weiter Richtung Lutherstadt Wittenberg.
Lasst Euch im nächsten Beitrag überraschen, was wir während der Tour „Adventszauber auf der Elbe“ in der Lutherstadt Wittenberg erlebten.
Die Fahrt auf Havel, Elbe-Havelkanal und Elbe wurde unterstützt von Thurgau Travel. Danke auch an die Agentur Primo PR.
Hier beginnen wir die Fahrt am Kreuzfahrtterminal mit Thurgau Travel in Berlin – Spandau.
Hier weitere Informationen zu Thurgau Travel
Thurgau Travel gilt als Pionier für weltweite Flussreisen. Seit über 20 Jahren ist das Familienunternehmen mit Hauptsitz in Weinfelden, Schweiz, auf dem Markt erfolgreich etabliert. Pioniergeist, Kompetenz, gute Beziehungen zu Reedereien und langjährige Erfahrung machen lauteigener Aussage den Erfolg des Reiseanbieters aus. Zurzeit umfasst das umfangreiche Angebot über 70 Destinationen in 25 Ländern auf 50 Flüssen und Gewässern mit 40 Schiffen. 2022 startete das Unternehmen eine Dependance in Berlin mit Geschäftsführer Tim Starke. Neben den Klassikern Rhein und Donau liegt laut Starke der Schwerpunkt auf Regionalität mit Flüssen wie Oder, Havel, Ems, Elbe, Weser, Neckar oder auch der Saar. Aber auch die Nachbarländer mit den Niederlanden oder Tschechien sowie eine kleine Kollektion an exotischen Touren in Südostasien und Indien sind im Portfolio von Thurgau Travel. Darunter befindet sich die längste, durchgehende Flusskreuzfahrt der Welt auf dem Brahmaputra und Ganges, die zu den bedeutendsten touristischen Magneten Indiens gehört.
Weitere Infos zu Thurgau Travel erhaltet ihr unter www.thurgautravel.de
Adresse: Thurgau Travel
Solmsstrasse 26
10961 Berlin +49 30 346 456 950
Mail: info@thurgautravel.de
Hinterlasse einen Kommentar