Szczecin lernt man am besten auf der sieben Kilometer langen „Roten Route“ kennen, die am Hauptbahnhof beginnt und sich über 42 Stationen durch die Stadt zieht. Eine Wegzehrung oder kleine Erfrischung kann man auf Streifzügen in den allermeisten Fällen mit Euro bezahlen. Mein Tipp: einige Zlotys dabei haben. Ebenso sind einige Brocken polnisch ganz hilfreich. Um zu erkennen, welches der historischen Gebäude den Krieg überstanden hat und welches mit viel Handwerkskunst in den vergangenen Jahren wiedererstanden ist, muss man schon sehr genau hinschauen. Los geht es am Heumarkt mit dem gotischen Alten Rathaus und den bunten barocken Giebelhäusern.
Warum Stettin sehenswert ist
Stettin ist eine junge lebendige Stadt. Zur lockeren Atmosphäre im Stadtbild tragen auch die rund 50.000 Studenten bei. Das Stettiner Nachtleben ist berühmt. Wirtschaftlich geht es aufwärts in der Euroregion. Der Seehafen ist nach dem in Danzig (Gdansk) der zweitgrößte Polens und nach wie vor ein Impulsgeber für die Wirtschaft der Metropolregion im deutsch-polnischen Grenzgebiet. Mit dem ambitionierten Projekt “Szczecin floating Garden 2050” will die über 400.000 Einwohner zählende Stadt in neue Perspektiven vorstoßen.
Entlang der „Roten Route“ warten noch weitere Sehenswürdigkeiten: das Geburtshaus von Katharina der Großen, der Adlerbrunnen, das Königs- oder Hafentor und viele andere.
Sehenswürdigkeiten von Stettin
Fünf Tipps für Szczecin
❏ Überraschung: Philharmonie
Ein ganz anderes Bild bietet sich nur ein paar Meter weiter. Wo früher die alte Stettiner Philharmonie stand, erhebt sich ein eigenwilliger Bau. Tagsüber zeigen sich seine Spitzen blenden weiß, in der Dunkelheit leuchten sie in verschiedenen Farben. Im Inneren ist das mehrfach preisgekrönte Gebäude ein hochmoderner Musiksaal mit einer ausgezeichneten Akustik. Sollte man keine Konzertkarte ergattert haben, dann sollte man an einer Führung teilnehmen. Ein eindrucksvoller Neubau, den man gesehen haben muss. Immer dienstags und freitags finden um 17 Uhr kostenlose Führungen statt.
ul. Malopolska 48, www.filharmonia.szczecin.pl
❏ Hakenterrasse
Sie zählt zu den bekanntesten Motiven der Stadt und bietet obendrein einen tollen Ausblick auf die Oder. Gilkt als eine der schönsten Aussichtsterrassen Europas.
❏ Schloss der pommerschen Herzöge
Das Schloss der Pommerschen Herzöhe hingegen gibt keine Rätsel auf. Von dem prachtvollen Renaissance-Bau waren nur noch wenige Reste übrig. Der Wiederaufbau wurde zur nationalen Aufgabe erklärt und zog sich über Jahrzehnte hin. Nun erstrahlt mitten in der Stadt das Schloss, als würden die im Dreißigjährigen Krieg gestorbenen Herzöge hier noch residieren.
Dabei ruhen sie in der Krypta der Schlosskirche. Selbst die astronomische Uhr, die Schweden 1693 den Stettinern schenkte, läutet wieder am des Südflügels. Theater, Standesamt, Museum und Konzerthaus – das Schloss hat heute viele Funktionen. Und für Weitblick sorgt es auch: 204 Stufen bringen uns zu Szczecins größter Aussichtsterrasse auf dem Dach des Nordflügels. Von hier aus reicht der Blick über die ganze Stadt und die weitläufige Hafenanlage. Der Bau der ehemaligen Residenz wurde 1490 mit der Heirat von Bogislaw X. mit der jungen Prinzessin Anna von Polen begonnen.
Waren sie schon einmal in Kamien Pomorski ? Hier erfahrt ihr mehr.
Geburtsort von Katharina der Großen
Heute präsentiert sich das Schloss im Geschmack von Herzog Johann Friedrich, der es mit seinem Regierungsantritt durch den italienischen Baumeister Antonio Wilhelmi umbauen ließ. Nach dem Tod des letzten Pommernherzogs 1637 herrschten die Schweden fast 80 Jahre über Stettin. Seit 1713 gehörte es zu Preußen. 1729 wurde dem Gouverneur der Stadt ein Mädchen geboren, die später als Katharina die Große 43 Jahre über Russland herrschte.
Das Renaissance-Ensemble erinnert an die Zeit der Pommern. Eintrittspreis ist nur in Zlotys zu entrichten. ul. Korsarzy 34, www.zamek.szczecin.pl
❏ Kunstzentrum Trafo
Im denkmalgeschützten Elektrizitätswerk von 1912 kann man internationale und polnische Kunst der Gegenwart erleben.
Adresse: 4 Świetego Ducha St., www.trafo.org
❏ Familienbrauerei Wyszak
In der urigen Gaststätte und Brauerei im Kellergewölbe des Alten Rathauses kann man direkt an den Kesseln sitzen und deftige polnische Gerichte probieren. Mehr im Internet hier.
Fazit: Szczecin ist immer eine Reise wert!
❏ Übernachtungstipp:
Empfehlenswert ist das Radisson blu direkt im Zentrum.
Ideal für Erkundungen in Stettin/ bietet sich das Radisson blu an.
Essen, auch am Abend: Columbus-Restaurant auf der Hakenterrasse mit tollem Blick über den Hafen
Im Zentrum der Hafenstadt Szczecin (Stettin) wurden Hotels der Marriott-Marken Courtyard und Moxy mit zusammen 255 Zimmern eröffnet. Das gemeinsame Kongresszentrum bietet Platz für bis zu 1.000 Teilnehmende. Auch gibt es ein neues Hotel der Marke Ibis Styles, ebenso ein Novotel..
Hier geben wir euch Tipps für ein Kulturwochenende im schönen Stettin
hier weiterführende Links
Tourismuszentrale Stettin, hier weitere Infos: Informacji Turystycznej Szczecin www.szczecin.eu Stadt Stettin: https://visitszczecin.eu/de
Seite von polentravel https://www.polen.travel/de/regionen/zachodniopomorskie-westpommern
Tourismusorganisation West-Pomerania, www.zrot.pl
Infos zur Touristencard gibt es hier: https://visitszczecin.eu/de/25-stettiner-touristenkarte
Anreise nach Stettin/Szczecin
Stettin ist rund 130 Kilometer von Berlin entfernt.
Mit dem Auto über die A 11 oder A 20 direkt nach Stettin.
mit der Bahn
z. B. ab Berlin – Gesundbrunnen
Mit dem RE 66 direkt oder mit dem RE 3 bis Angermünde und von dort weiter mit der RB 66 nach Szczecin Glówny, Noch dauert die Fahrzeit rund zwei Stunden.
Das soll sich schon bald ändern, schaut hier.
Ticket-Tipp
Für Einzelreisende empfiehlt sich der VBB-Fahrausweis von Berlin nach Stettin (inkl. Berlin AB und Stadtverkehr Stettin)
Kann man in Stettin in Euro bezahlen ?
Ja, das ist möglich. Mein Tipp: immer einige Zlotys sollte man aber in der Tasche haben. Hier der Umrechnungsrechner.
Hier geht es zu den Orgelfestspielen nach Kamien Pomorski.
Hier weitere Tipps von einfachraus.eu für Euern nächsten Besuch in Stettin
Unser Tipp:
Gärten des Lichts in sechs polnischen Städten
Durch märchenhafte Landschaften voller Musik und Licht führt inmitten der dunklen Jahreszeit die Veranstaltungsreihe „Gärten des Lichts“. In sechs polnischen Städten ist sie von Ende Oktober bis zum März nächsten Jahres zu erleben. Im Zoo von Wrocław treffen kleine und große Besucher der Lichter-Show wilde Tiere aus Afrika, in Warszawa (Warschau) und Kraków (Krakau) geben sich die Schlümpfe die Ehre, in Szczecin (Stettin) bestreitet Peter Pan seine Abenteuer und in Gdynia (Gdingen) ist Pinocchio zu erleben. Die Geschichte von der Schönen und dem Biest wird in Chorzów in der Schlesischen Metropolregion mit Licht und Musik in Szene gesetzt. Mehr zum Programm unter www.gardenoflights.com
Auf den Spuren des hl. Otto in Pommern
„Er glühte von der Frohbotschaft und trug sie voller Glaubenskraft bis hin ins ferne Pommern“ – so dichtete der ehemalige Bamberger Generalvikar Alois Albrecht in seinem Hymnus zum Otto-Fest. 2024 ist es genau 900 Jahre her, dass der einzige Bamberger Bischof, der heiliggesprochen wurde, zu seiner ersten Missionsreise aufgebrochen ist. Aus diesem Anlass führt die Diözesanwallfahrt des Erzbistums Bamberg in der Pfingstwoche auf den Spuren des Heiligen nach Pommern. Der heilige Otto ist nicht nur Patron des Bistums Bamberg, sondern aufgrund seiner Missionstätigkeit auch der beiden Erzbistümer Berlin und Stettin. Der Besuch der Originalschauplätze von damals ist sicher eine Reise wert!
Geistliche Begleitung: Erzbischof em. Dr. Ludwig Schick
Vormittags unternehmen wir einen Stadtrundgang in Demmin und besuchen die Bartholomäuskirche und den Burgwall mit dem „Haus Demmin“. In der ehemaligen Burg wurde 1128 dem Bischof Otto von Bamberg auf seiner Missionsreise ein Nachtlager angewiesen. Hier traf er sich auch mit dem Pommernherzog Wartislaw I. Anschließend geht es weiter nach Wolgast. Hier besuchen wir die evangelische Petrikirche mit dem Wolgaster Totentanz und der Grablege der Pommernherzöge. Sie wurde vermutlich vom hl. Otto an der Stelle eines Jarovittempels erbaut. Danach fahren wir nach Greifswald. In der lebendigen Universitätsstadt steht noch etwas Zeit zur freien Verfügung bevor wir es zurück in unsere Unterkunft geht.
- Tag 22.05.2024 Usedom und Wolin
Nach einem frühen Frühstück fahren wir in die Stadt Usedom. Auf dem Schlossberg nahmen zu Pfingsten 1128 die Führer der Wenden in Westpommern vom hl. Otto das Christentum an. Wir besuchen auch die St. Marienkirche, ein Nachfolgebau der von Otto gegründeten Pauluskirche mit moderner Holzstatue des „Apostels von Pommern“. Wir überqueren die Grenze nach Polen. Unser nächster Halt ist in der Stadt Wolin auf der gleichnamigen Insel geplant. Bischof Otto von Bamberg führte 1124 das Christentum in die Stadt ein. Wir besichtigen die spätgotische Nikolaikirche. In Cammin richten wir unser Augenmerk besonders auf den romanisch-gotischen Dom St. Johannes mit seinem einzigartigen Domgarten. Anschließend Fahrt nach Stettin (3 Nächte).
- Wir werden heute durch den Erzbischof von Stettin empfangen und feiern gemeinsam einen Gottesdienst in der Kathedrale St. Jakobi, die seit 1992 Sitz des katholischen Erzbischofs von Stettin-Cammin ist. Anschließend unternehmen wir einen Rundgang durch die Altstadt. Vorbei am Alten Rathaus kommen wir zum hoch über der Oder gelegene, eindrucksvolle Renaissanceschloss der pommerschen Herzöge mit seinem stimmungsvollen Innenhof. Die Kirche St. Peter und Paul ist der Nachfolgebau einer von Bischof Benno erbauten Kirche.
- Tag 24.05.2024 Umgebung von Stettin
Heute unternehmen wir einen Tagesausflug in die Umgebung von Stettin. Wir fahren zunächst nach Stargard. Auf unserem Rundgang durch die Altstadt sehen wir u.a. die Stadtpfarrkirche St. Marien, der größten bachsteingotischen Kirche Polens, die Pfarrhäuser, die spätgotische Johanniskirche sowie das spätgotische Rathaus. Weiter geht es nach Pyritz, wo Bischof Otto die ersten Pommern taufte. Wir besichtigen die Stadtkirche und die mittelalterliche Stadtmauer. Nachmittags fahren wir nach Kolbatz. Das Kloster Kolbatz wurde 1173 durch den Kastellan Wartislaw II. von Stettin gestiftet. Das Kloster war ein wichtiges Zentrum für die Christianisierung und die wirtschaftliche Umgestaltung des Raumes östlich der Oder. Von den Bauten ist noch die Kirche im Stil der Backsteinromanik erhalten.
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