Nur eine gute Autostunde südlich von Berlin, direkt an der B 101 Richtung Jüterbog, liegt Kloster Zinna. Namensgeber des Ortes ist das vom Magdeburger Erzbischof im Jahr 1170 gegründete Zisterziensterkloster. In der Landschaft des Niederen Fläming legen Klosterkirche und Klostergebäude Zeugnis vom Wirken der Zisterzienser. Auf dem Luther – Tetzel – Radweg: Kloster Zinna
Kloster Zinna gehörte auch Rüdersdorf
Im Museum des Klosters im Abtshaus erfährt der Besucher, wie weit der Grundbesitz des Klosters einst reichte: bis nach Rüdersdorf östlich von Berlin. Der Rüdersdorfer Kalkstein begründete jenen Reichtum, der sich noch immer in den prachtvollen Abteigebäuden von Kloster Zinna zeigt. 1285 kaufte das Kloster sogar die Stadt Luckenwalde nebst den umliegenden Dörfern. Ein Modell des Klosters lässt die Dimension der einst viel größeren Anlage erahnen. Sehenswert sind die bei Restaurierungsarbeiten in den 80er Jahren des vergangenen Jahrhunderts gefundenen hochgotischen Heiligenfiguren in der Abtskapelle. Sie gestatten Einblicke in das Weltbild der Mitglieder eines mittelalterlichen Mönchsordens.
Wohl bekommts: Zinnaer Klosterbruder
Im einstigen Siechenhaus von Kloster Zinna befindet sich die Schaumanufaktur für den „Zinnaer Klosterbruder“, ein legendärer Kräuterlikör, der mit dem Erwerb einer Eintrittskarte für das Museum verkostet werden darf. Man kann förmlich die Kräuteressenzen riechen, während man die kupferne Brennblase bei ihrer Arbeit betrachtet.
Nach der Reformation kam das Aus
Durch die unmittelbare Nähe zu Jüterbog und Wittenberg breiteten sich die Lehren Martin Luthers auch in Kloster Zinna aus. 1553 verließen die letzten Mönche das Kloster. Das Kloster wurde säkularisiert und es folgten Jahre der Stagnation.
Friedrich der Große gründete Webersiedlung
Erst Friedrich der Große belebte die Gegend. 1764 gründete er in Kloster Zinna eine Webersiedlung. Damit belebte er den direkt an der Grenze zu Sachsen liegenden Ort. Spinner und Weber sollten angeworben und zu guten Konditionen angesiedelt werden. An den Preußenkönig erinnert ein Denkmal auf dem Marktplatz, dem heutigen König-Friedrich-Platz.
In einem alten Manufakturgebäude von 1776, wenige Schritte weiter, wurde eine Handweberei als Museum eingerichtet. Es zeigt alte Handwebstühle aus dem 19. Jahrhundert und Textilkunst mit praktischen Vorführungen. Die Ausstellung wurde 2014 komplett neu erarbeitet. Einbezogen ist auch die Entwicklung des kleinen Ortes, der mit der preußischen Manufaktur-Stadt Luckenwalde und der einst sächsischen Tuchmacherstadt Jüterbog gleich von zwei Konkurrenten bedrängt war. Nach 1815, als Jüterbog auch preußisch wurde und die Zollgrenze an der Nuthe-Brücke fiel, kamen zu den rund 120 Zinnaer Webern noch 150 Jüterboger dazu, für deren Ware keine Nachfrage mehr bestand. Trotzdem gab es bis 1934 eine Weber-Innung und bis 1991 die Weberei als Lebenserwerb im kleinen Ort Kloster Zinna.
Fläming-Skate hinter Kloster Zinna
Direkt an Kloster Zinna führt der Fläming-Skate vorbei. Ohne Unterbrechung führen rund 190 Kilometer Inline-Wege mit feinem und speziell für das Skaten ausgelegtem Asphalt durch traditionsreiche und geschichtsträchtige Landschaften.
Einkehr im Alten Forsthaus
Gut speisen kann man im historischen Ambiente der ehemaligen Oberförsterei im Hotel und Restaurant „Alte Försterei“ am König-Friedrich-Platz 7.
Empfehlenswert ist auch die „Grafschaft Kloster Zinna“, die sich einem im Jahr 1764 als Etablissement des Grafen von Heinze erbauten Rokokohaus befindet. Heute ist es eine Skaterpension sowie Seminarhaus.
Kloster-Zinna – Infos
- Klostermuseum
- Am Kloster 6
- 14913 Kloster Zinna
- Telefon 03372 439505
- www: https://www.museum-kloster-zinna.de
- Webhaus Kloster Zinna (Webermuseum)
- Berliner Straße 72
- 14913 Jüterbog OT Kloster Zinna
- Tel.: 03372 – 439505
- Geöffnet: Die. bis So: 10 bis 17 Uhr
- Eintritt für beide Museen: 4, ermäßigt 2,50 Euro,
- Tourismusverband Fläming e.V.
- 14547 Beelitz
- Tel.: 033204-62870
- www: https://www.reiseregion-flaeming.de,
- www: https://www.flaeming-tourismus.de
Im Zeichen von 500 Jahre Reformation 2017 steht das Radreiseprogramm des Oldenburger Radreiseveranstalters “ Die Landpartie Radeln und Reisen.“ Anlässlich des Reformationsjubiläums hat der Aktivreiseveranstalter zwei neue Touren für seine kulturinteressierten Reisenden aufgelegt: Die einwöchige individuelle Reise „Auf Luthers Spuren – 500 Jahre Reformation zwischen Berlin und Leipzig“ und die einwöchige geführte Radreise „Sächsische Flussfahrt – Auf Luthers Spuren“ mit Start am 11. Juni 2017.
Das Reiseangebot zum Thema Luther bei der Landpartie Radeln und Reisen ist ab sofort buchbar unter
https://www.dielandpartie.de/radreise-deutschland-elbe-luth… (geführte Luther-Radreise) und https://www.dielandpartie.de/radreise-luther-berlin-leipzig… (individuelle Luther-Radreise)
Nächste Station ist Lutherstadt Wittenberg.
Die Radtour wurde organisiert von Die Landpartie Oldenburg. Vielen Dank.
Individuelle Anfahrt:
Kloster Zinna liegt 60 km südlich von Berlin an der B101; 4 km vor Jüterbog; das Romantik Hotel Alte Försterei liegt in der Ortsmitte am achteckigen Markt.
Anfahrt aus Berlin:
B101 aus Berlin Marienfelde –Richtung Luckenwalde / Jüterbog – Kloster Zinna
Anfahrt aus Hamburg/Hannover:
Am Dreieck Havelland auf den Berliner Ring (A10) Richtung Potsdam/Leipzig/Nürnberg. Am Dreieck Potsdam auf der A10 bleiben Richtung Frankfurt/Oder. Abfahrt (14) Ludwigsfelde Ost – B101 Richtung Luckenwalde / Jüterbog – Kloster Zinna
Anfahrt aus Süddeutschland/Leipzig:
A9 Richtung Berlin – Ausfahrt (5) Niemegk – B102 nach Treuenbrietzen – Jüterbog – B101 Richtung Luckenwalde – Kloster Zinna
Anfahrt aus Dresden:
A13 Abfahrt (9) Lübbnau/Luckau; Landstraße nach Luckau – B102 Dahme – Jüterbog – B101 Richtung Luckenwalde – Kloster Zinna
Anreise per Bahn:
Bahnhof Jüterbog (4,5 km entfernt); Regionalexpress 4; stündliche Verbindung Jüterbog – Flughafen Schönefeld – Berlin. Interregio-Haltepunkt zu diversen Städten Deutschlands.
Hinterlasse einen Kommentar