An dieses Sprichwort erinnerte ich mich, wenn wir von den Ausflügen an Bord zurück kamen. Denn „Heim kommen“ ist angenehm und etwas Schönes, erst recht, wenn man im Anschluss auf dem Schiff verwöhnt wird. Nach einer anstrengenden Wanderung fühlt man sich in der Sauna wohl, wenn man sich zuvor angemeldet hatte. Oder man duscht sich ab und schwimmt zur Entspannung eine Runde im Pool. Wer genug Bewegung hatte und rechtzeitig zum Mittag, Abendbrot oder zur „Kaffeestunde“ (15 bis 16 Uhr) wieder an Bord war, der konnte sich an den „gedeckten“ Tisch setzen und es sich gut gehen lassen.
30 Ausflüge – die Auswahl fiel schwer
Für die elf Tage bot die Kreuzfahrtleitung an acht Tagen insgesamt 30 insgesamt gut organisierte Ausflüge an. Es gab an insgesamt sieben Ausflugsorten (Cádiz/Spanien; Funchal/Madeira – 2 Tage; Arrecife/Lanzarote; Puerto del Rosario/Fuerteventura; San Sebastian/La Gomera; Santa Cruz de la Palma; Santa Cruz de Tenerife/Tenerifa) zwischen drei bis fünf thematische Ausflüge (zwischen 29 und 119 Euro). Für die angebotenen Trekking-, Hiking- und E-Bike-Touren fanden sich allerdings keine Teilnehmer oder zuwenige, so dass diese ausfielen. Zwischen zwei und vier Ausflugsangeboten an den Anlegetagen gab es genügend Interessenten. Z. B. waren Panoramafahrten, Stadtrundgänge, Jeeptouren oder Halbtages-Ausflüge gefragt. Auf unseren Ausflügen waren immer deutschsprachige Reiseleiter dabei. Moderne Reisebusse, teilweise mit WLAN-Anschluss, sauber und bequem sowie mit Klimaanlage boten genügend Komfort. Auf unseren Ausflügen gab es auch Zeit für eine Getränkepause, die auch gleichzeitig als Toilettenpause genutzt werden konnte. Und an wichtigen Aussichtspunktenpunkten gab es die Möglichkeit für Fotostopps. Angenehm war auch, dass man beim Ausstieg nach Hinweis vom Reiseleiter nicht benötigte Sachen (Jacken, Rucksäcke) im Bus liegen lassen konnte. Im Bus waren Masken zu tragen. Außerhalb bei den Führungen nicht, wenn man auf den Abstand zum Nachbarn achtete.
Hier ein paar Beispiele für unsere Ausflüge:
Ausflüge an die Küstenorte Lagos und Sagres
Sagres liegt in unmittelbarer Nähe des südwestlichsten Punktes Europas, den Kap St. Vinzenz. Die Name geht auf den vom römischen Kaiser ermordeten Märtyer Sankt Vinzenz zurück, dessen sterbliche Überreste das Kap auf einem Boot von Valencia nach Lissabon passierten. Nach der Pause, die für die Besichtigung der Festung von Heinrich dem Seefahrer ging es mit dem Bus weiter nach Lagos, einer kleinen Stadt, die mit der Geschichte der portugiesischen Entdeckungen verbunden ist. Im 14. Jahrhundert war sie für kurze Zeit Hauptstadt der Algarve.
Der Heilige Vinzenz von Sagres
Eine Entdeckung war für uns das wirklich sehenswerte Museum in der Kirche Santo Antonio. In der Urlaubsregion Algarve ist der Heilige Vinzenz allgegenwärtig. Trotz Folter und Geißelung blieb er seinem christlichen Glauben um 300 treu. In der kleinen Kirche von Sagres fanden wir ein Gemälde, das den heiligen Vinzenz mit einem Palmenzweig, einem Schiff und bewachenden Raben zeigt. Wir erinnerten uns an Laternenmaste in Lissabon, deren Spitze ein markantes goldenes Segelboot zierte. Ein Hinweis auf den Schutzpatron von Lissabon, den Heiligen Vinzenz.
Ein Tipp: In den kleinen Läden gab es u. a. wunderschöne Korkhandtaschen zu kaufen.
Funchal auf Madeira
Madeira ist neben La Gomera für uns die schönste kanarischen Insel.
Deshalb freuten wir uns, dass wir eineinhalb Tage Zeit hatten, um die Hauptstadt von Madera, Funchal, allein zu erkunden. Die von Hügeln umgebene Stadt ist für ihren Hafen, ihre Gärten und ihre Madeirawein-Kellereien bekannt. Die Altstadt ist fußläufig vom Hafen aus zu erreichen. Nach dem Anlegen des Schiffes im Hafen am frühen Vormittag ging es los.
Ronaldo Museum
Unser etwa 15-minütiger Fußweg führte uns vorbei am Ronaldo-Museum, das direkt gegenüber vom Schiffsanleger lag und schon vormittags viele Besucher anzog. Wir beobachteten im Vorbeigehen das Treiben vor dem mannshohen Fußballerporträt, das ein beliebtes Fotomotiv wir, ein Selfi mit dem bekannten Welt-Fußballer zu machen, schien für jeden ein Muss zu sein..
Mit der Seilbahn hinauf nach Monte
Doch uns zog es schnell weiter auf der Hauptstraße entlang zur Seilbahn, die uns in Funchals hochgelegenen Vorort Monte bringen sollte. Doch diese Ziel hatten sehr viele Touristen. Eine Riesenschlange schreckte uns ab. Doch welchen Ausweg gab es? Während wir grübelten, bot ein Flyer verteilender Busfahrer einen Ausweg.
Stadtrundfahrt mit dem Hop On Hop Off
Er warb mit einer Stadtrundfahrt im Sightseeingbus, die auch eine Karte für die Seilbahn beinhaltete (33 Euro pro Person). Wir überlegten nicht lange, entschlossen uns für diese Alternative und bereuten es nicht. Die gut zweistündige Stadtrundfahrt schloss auch einige Außenbezirke Funchals ein.
Über Kopfhörer lauschten wir den deutschsprachigen Informationen und in den Zwischenpausen Weihnachtsmusik. Das fanden wir amüsant, bei fast 25 Grad trendigen Weihnachtsliedern zu lauschen. Egal, es hat sich gelohnt. Und 2,5 Stunden später saßen wir – ohne „Schlangenerlebnis“ – in der Seilbahn, die uns hoch hinauf nach Monte führten. In unserer Kabine saß ein englisches Ehepaar, das sich wie wir über die tollen Ausblicke freute und ganz gespannt auf die vielbeworbene Korb-Schlittenfahrt war.
Erlebnis Korbschlittenfahrt
Ein zweites Mal wurden wir hier oben in Monte von einer langen Schlange überrascht. Viele andere Touristen wollten ebenfalls das Erlebnis der Korb-Schlittenfahrt genießen. Wir beobachteten eine Zeitlang das Treiben, sahen wie zu Saisonbeginn die Korbschlitten mit Lastkraftwagen auf den Berg befördert wurden und an der Abfahrtstation mit Handkraft von den Korbschlittenfahrern abgeladen wurden, auf Schäden überprüft und danach für die Fahrt freigegeben wurden. Kleinere Reparaturen wurden vor Ort behoben. Die weiße Kleidung der Korbschlittenfahrer ist mir in Erinnerung geblieben, die im Sonnenschein leuchtete und gute Laune verbreitete. Und sie schien auch den Wartenden das flaue Gefühl im Magen zu nehmen. Es sah schon etwas tollkühn aus, wenn die Korbschlitten auf ihren Holzkufen mit ihren Fahrgästen losfuhren.
Mo-Sa 9 bis 18 Uhr, So 9-13 Uhr, 15 Euro pro Person im Zweier- oder Dreierschlitten, 20 Euro, wenn man allein fährt. Gefahren wird bis Livramento (auf halbem Weg zur Innenstadt), ca. 10 Minuten Fahrzeit, Stadtbusanschluss.
Hier erfahren Sie mehr über die Korbschlittenfahrten.
Wallfahrtskirche
Wir nutzen die Gelegenheit und erklimmen die 64 Steintreppen, die zur Wallfahrtskirche aus dem 19. Jahrhundert führen. Vor dem Eingangsportal steht ein Bronzedenkmal, das Karl von Habsburg (1887-1922), den letzten österreichischen Kaiser, überlebensgroß zeigt. 2004 wurde er in Rom selig gesprochen. Der am 1. April 1922 auf Madeira im Exil verstorbene Habsburger wurde unter großer Anteilnahme der Bevölkerung in der Wallfahrtskirche in einem schlichten Metallsarg in einer Seitenkapelle beigesetzt.
In der Wallfahrtskirche verehren die Madeirenser ihre Inselschutzheilige. Ein Silberschrein auf dem Hauptaltar birgt die kleine prächtig gewandete Statue der Jungfrau.
Von hier oben hat man einen schönen Blick nach Funchal.
Monte Palace Madeira – Tropical Garden
Eine weitere Sehenswürdigkeit in unmittelbarer Nähe zur Seilbahn ist der attraktive Park, der früher zum Hotel Monte Palace gehörte. Joe Berardo, der als Emigrant in Südafrika mit dem Schürfen von Gold ein enormes Vermögen gemacht hatte, erwarb ihn in den 1980er Jahren. Er machte das schon lange geschlossene Hotelgebäude zum Sitz seiner Stiftung, die sich mit sozialen und ökologischen Projekten beschäftigt. Durch skurrile Sammelobjekte drückte Berardo dem Park seinen Stempel auf.
Die zum alten Baumbestand gehörenden Lorbeerbäume und Eichen, ergänzte er durch Pflanzen aus Südafrika und anderen subtropischen Ländern. So sind z. B. Palmfarne mit 60 der insgesamt 72 bekannten Arten vertreten und stellen eine weltweit einmalige Samenbank für die in ihrer Heimat Afrika und Asien vom Aussterben bedrohte, sehr ursprüngliche Gruppe von Blütenpflanzen dar. Beim Palast, dem ehemaligen Hotel, liegt ein zentraler See mit Schwänen, Wasserfall, Grotten und einem kleinen Festungsnachbau.
Oberhalb des Sees kann man an lauschigen Wegen 135 Azulejo-Bilder (15.-20. Jahrhundert) aus der Sammlung Berardo anschauen. Sie stammen u.a. aus Haushaltsauflösungen aus ganz Portugal.
Im Park integriert sind das Museu Monte Palace (Mineraliensammlung und Steinskulpturen aus Simbabwe) sowie eine Caferteria.
Der Botanische Garten ist täglich von 9.30 bis 18 Uhr geöffnet.
Jardim Botánico Madeira
Am nächsten Tag nutzten wir das Ausflugsangebot von Vasco da Gama und besuchten Funchals Botanischen Garten, der sich auf dem Gelände eines ehemaligen Privathauses befindet. Eine Fülle von Pflanzen und Blumen aus allen Teilen der Welt, die im gemäßigten Klima der Insel prima gedeihen, ließen den Spaziergang nicht langweilig werden. Ein Herbarium sowie Terrassen und Gewächshäuser mit vielen seltenen und einheimischen Pflanzen sowie herrliche Blicke über Funchal ließen den ersten Teil des Ausflugs zu einem besonderen Erlebnis werden.
Ein kleiner Spaziergang durch die Altstadt schloss sich an und zum Abschluss gab es im Weinhaus D’ Oliveiras, im Firmensitz in der Probierstube eine Verkostung von Madeirawein. Nach alter madeirenser Tradition gab es zum bekannten Honigkuchen ein Gläschen süßen Madeira-Wein.
Firmensitz und Weinprobe: Rua Visconde de Anadia, 27/32, Rua dos Ferreiros, 107-9000-082 Funchal-Madeira
Hier lesen Sie mehr über sie schöne Blumeninsel Madeira.
Weitere Stationen unserer Reise mit der Vasco da Gama waren u.a.
Wer eine Reise macht, hat was zu erzählen … Hier mehr zum über das Essen
Wir waren unterwegs mit der VASCO DA GAMA 13 Tage Lissabon- Portimão-Cádiz-Madeira-Lanzarote-Fuerteventura-La Gomera-La Palma-Teneriffa-Gran Canaria vom 7. bis 19. April 2022.
Hier einige Infos zu Cadiz, Bericht folgt noch)
Cádiz, eine alte spanische Hafenstadt in der Region Andalusien, liegt auf einer Landzunge im Südwesten des Landes und ist fast allseitig vom Meer umschlungen. Ihre Glanztage erlebte die Stadt als Sitz der spanischen Marine und bedeutendes Zentrum für Forschungsexpeditionen und Handel im 16. Jahrhundert.
Die mehr als 100 Wachtürme, darunter der berühmte Torre Tavira, dienten traditionell dazu, nach Schiffen Ausschau zu halten. Sehenswert ist auch die am Ufer gelegene Kathedrale von Cádiz aus dem 18. Jahrhundert. Die gut erhaltene Altstadt stammt aus dem 18. Jahrhundert. Der Aussichtsturm Torre Tavira birgt eine Überraschung: Eine Camera obscura …
Das Zentrum von Cádiz ist fußläufig erreichbar.
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