Szczecin (Stettin) ist die Hauptstadt der Woiwodschaft Zachodniopomorskie (Westpommern) und zählt rund 410.000 Einwohner. Eine sieben Kilometer lange Touristenroute mit 42 Stationen führt zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten.
Schloss der Pommerschen Herzöge
Bedeutendstes Bauwerk Stettins ist das Zamek Książąt Pomorskich (Schloss der Pommerschen Herzöge), mit dessen Bau 1346 begonnen wurde. Bis 1620 erhielt es seine heutige Form mit fünf Flügeln im Stil der Renaissance. Heute beherbergt es die Oper und Operette, deren Spielstätte gerade von Grund auf erneuert wird, sowie Theater und Galerien.
Rund um den nahe gelegenen Rynek Sienny (Heumarkt) erstreckt sich die Altstadt, die in den vergangenen Jahren in einer Mischung aus alten und modernen Formen wieder aufgebaut wurde.
Das Alte Rathaus wurde um 1450 von Heinrich Brunsberg im gotischen Stil erbaut, später aber barock umgestaltet. Dort zeigt heute das Museum für Stadtgeschichte archäologische Funde, Urkunden, Münzen aber auch zeitgeschichtliche Dokumente zur Gewerkschaft Solidarność.
Hakenterrassen
Im nördlichen Teil der Uferpromenade ließ der damalige Bürgermeister Hermann Haken ab 1902 die später nach ihm benannten Hakenterrassen mit ihren großen Treppen, Springbrunnen und Aussichtspavillons bauen – eine Visitenkarte der Stadt für die ankommenden Schiffe auf der Oder. Heute ist die 500 Meter lange Flaniermeile nach dem ersten polnischen König, Bolesław Chrobry, als Wały Chrobrego benannt. Oberhalb des Walls reihen sich mehrere Repräsentativbauten aneinander, darunter die Hochschule für Seefahrt, das Meeresmuseum und das Woiwodschaftsamt.
Sankt Jakobi-Kathedrale
Die Geschichte der Kościół Św. Jakuba (St. Jakobi-Kathedrale) reicht bis ins späte 12. Jahrhundert zurück. In der Taufkapelle werden Reliquien des Heiligen Otto von Bamberg aufbewahrt. In einem Pfeiler wurde das Herz des Komponisten Carl Loewe (1796-1869) nach dessen Tod eingemauert. Er wirkte fast 50 Jahre in Stettin.
Unweit davon wurde 1759 Sophie Auguste von Anhalt Zerbst, die spätere Zarin Katharina die Große, geboren. Ihr Geburtshaus, der barocke Pałac Pod Globusem (ehemals Grumbkow-Palais) am Plac Orła Białego 2, wird heute von der Kunstakademie genutzt.
Königstor und Berliner Tor Szczecin (Stettin)
Sehenswert sind die beiden barocken, aus Sandstein gebauten Tore, Brama Królewska (Königstor) am Plac Żołnierza Polskiego und Brama Portowa (Berliner Tor) am pl. Zwycięstwa. Beide entstanden im frühen 18. Jahrhundert. Unweit des Königstors, in der ul. Staromłyńska 27, befindet sich der ehemalige Pommersche Landtag. Der barocke Palast wurde 1726-1727 nach Entwürfen von Cornelius von Wallrave gebaut und wird heute vom Muzeum Narodowe (Nationalmuseum) genutzt.
Gezeigt werden Kunstwerke aus Pommern, die Sammlung der Greifenherzöge sowie polnische Malerei vom 18. bis zum frühen 20. Jahrhundert. Die zeitgenössische Sammlung des Museums befindet sich im gegenüber liegenden Bau an der ul. Staromłyńska 1.
Weitere Sehenswürdigkeiten Szczecin (Stettin)
Das Gebiet nördlich der Altstadt wurde Ende des 19. Jahrhunderts nach Plänen von Baron Haussmann umgestaltet. Von großen Plätzen gehen sternförmig verlaufende Straßen ab. Ein Großteil der Gründerzeitbauten blieb bis heute erhalten. Zentrum des Viertels ist der Plac Grunwaldzki. Der Zentralfriedhof im Südwesten von Szczecin ist mit 170 Hektar Fläche der drittgrößte in Europa nach Wien und Hamburg. Angelegt wurde er im Jahr 1900. Ein Haupttor im neoromanischen Stil mit einer langen Säulenhalle führt in die parkähnlich gestaltete Anlage.
Durch die Landschaftsparks in der näheren Umgebung und das nahe Haff hat Szczecin einen hohen Freizeitwert. Südlich der Stadt erstreckt sich die Puszcza Bukowa (Buchheide). Der Park Krajobrazowy Doliny Dolnej Odry (Landschaftspark Unteres Odertal) südlich von Szczecin ist ein wichtiges Vogelschutzreservat. Nördlich von Szczecin weitet sich die Oder zum Zalew Szczeciński (Stettiner Haff). Es nimmt eine Fläche von 800 Quadratkilometer ein und erstreckt sich zu beiden Seiten der deutsch-polnischen Grenze bis an die Ostsee.
Floating Garden, schwimmender Garten, ist die Vision der Stadt für das Jahr 2050 überschrieben, die besonders die ökologische Umgestaltung der bisher vor allem industriell geprägten Oderinseln zum Ziel hat. Moderne Wohn- und Geschäftsviertel sollen dort entstehen. Zur Umgestaltung gehören die neue Promenade auf der Insel Łasztownia (Lastadie), die 2013 fertiggestellt wurde, sowie die neue Marina auf der Insel Grodzka (Schlächterwiese).
Übernachten: im Radisson blu Stettin
Informationen zur Stadt unter www.szczecin.eu
hier ein lesenswerter Reiseführer mit vielen Tipps zu Stettin
Einen gut recherchierten Reiseführer zur Polnischen Ostseeküste brachte der Michael Müller Verlag heraus.
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