Im nächsten Jahr feiert Polen die Krönung seiner ersten beiden Könige vor 1.000 Jahren – mit zahlreichen Festen und Ausstellungen im ganzen Land. Auch das ist eine gute Gelegenheit, Polen zu erleben, zum Beispiel die erste Königsstadt Gniezno. Marcin Płachno, der
Leiter des Polnischen Fremdenverkehrsamtes, sagt, dass dies auch eine weitere Gelegenheit sei, Polen zu erleben.  Für den Tourismus in Polen war 2024 ein gutes Jahr. Die Zahl der ausländischen und besonders auch der deutschen Gäste ist laut Plachno weiter. Die touristische Infrastruktur in Polen wurde weiter ausgebaut. Neue Angebote, wie zuletzt das Museum für Moderne Kunst oder zuvor das Schokoladenmuseum in der Hauptstadt Warszawa/Warschau ziehen auch internationale Gäste an. Im vergangenen Jahr öffnete eine ganze Reihe neuer Hotels in den Städten und Ferienzentrum und für nächstes Jahr sind bereits weitere Neueröffnungen angekündigt. 

Königskrönung vor 1.000 Jahren

Kurz vor seinem Tod im Jahr 1025 wurde Bolesław Chrobry zum ersten König Polens gekrönt. So wurde die politische Eigenständigkeit des noch jungen Staates gefestigt und Polen dauerhaft in der europäischen politischen Landschaft etabliert. Noch im gleichen Jahr bestieg auch sein Nachfolger Mieszko II. Lambert den Thron. Im Jubiläumsjahr 2025 finden in der ehemaligen Königsstadt Gniezno (Gnesen) sowie landesweit Feierlichkeiten statt. Bolesław Chrobry (Boleslaus der Tapfere) wurde um 967 als Sohn von Mieszko I., dem Begründer des polnischen Staates, und der böhmischen Herzogstochter Dubrawka geboren. Seine Herrschaft war geprägt von einer geschickten Außenpolitik, militärischen Erfolgen und einer engen Verbindung zur christlichen Kirche. So unterstützte Bolesław aktiv die Prussenmission des Bischofs Adalberts von Prag. Dieser gilt unter seinem polnischen Namen Wojciech bis heute als Nationalheiliger des Landes. Nachdem Adalbert unweit von Danzig den Märtyrertod gestorben war, ließ Bolesław ihn in Gniezno beisetzen. Otto III., der Kaiser des Heiligen Römischen Reiches, pilgerte an das Grab seines Freundes. Er traf dort Bolesław und errichtete in Gnesen Polens erstes Erzbistum mit der Grabeskirche als Kathedrale. Bis heute ist diese Sitz des polnischen Primas. Ihr Südportal ziert seit dem 12. Jahrhundert eine eindrucksvolle Bronzetür, die das Leben und den Tod des Heiligen Wojciech nachzeichnet.

Gniezno Gnesen Polen

Skulptur von Mieszko II. Lambert in Gniezno. Foto: gniezno2025.plFoto: Sebastian Ucinski/Poln.FVA

Bolesław wurde vom Kaiser mit königlichen Rechten ausgestattet. Doch nach Ottos Tod im Jahre 1002 musste er zahlreiche Konflikte mit dessen Nachfolger, Heinrich II., austragen. Erst als dieser starb, konnte Bolesław sich 1025 offiziell von einem päpstlichen Gesandten zum König von Polen krönen lassen. Das genaue Datum der Krönung ist nicht bekannt. Bolesław blieben nur wenige Tage auf dem Thron, bevor er am 17. Juni 1025 starb. Nach dem Tod von Bolesław wurde dessen Sohn Mieszko II. Lambert am 25. Dezember 1025 in der Kathedrale von Gniezno zum zweiten polnischen König gekrönt. Dessen Amtszeit war von vielen Konflikten geprägt. Bei seinem Tod im Jahr 1034 war das von Mieszko I. und Bolesław Chrobry aufgebaute Reich geschwächt.

 

Dom Mariä Himmelfahrt und St. Adalbert

Bolesław Chrobry wurde wahrscheinlich um die Osterzeit in der Kathedrale von Gniezno gekrönt. Für den 18. April 2025 sind dort eine Krönungsmesse sowie eine Gedenkmesse für den Heiligen Wojciech geplant. Dem Jubiläum ist auch das Festival der slawischen Kultur vom 18. bis 20. Juli gewidmet. Die zentralen Feierlichkeiten werden an zwei Wochenenden im August stattfinden. Ihr wichtigstes Element wird eine multimediale Inszenierung des Krönungsaktes unter freiem Himmel sein. Im September findet zudem eine Feier anlässlich des Aktes von Gnesen statt. Während des gesamten Jahres sind weitere Veranstaltungen im Zeichen des Jubiläums geplant. In der gut 50 Kilometer nordöstlich von Poznań (Posen) gelegenen historischen Kleinstadt widmet sich zudem das Museum der Ursprünge des polnischen Staates den Anfangsjahren von Polen und der Herrscherfamilie der Piasten. Auf der unweit von Gniezno gelegenen Insel Ostrów Lednicki soll Mieszko I., der Vater von Bolesław, im Jahr 966 zum Christentum konvertiert sein. Das Datum gilt als Anfang der polnischen Staatlichkeit. Im dortigen können Besucher eine Sonderausstellung zur Frühzeit des polnischen Königreichs und der Rolle von Bolesław sehen. Die interaktive Schau zeigt Originalfundstücke von der Insel sowie zahlreiche liturgische Gegenstände und Nachbildungen, die mit dem frühen Königreich verbunden sind.

Poznans Dom: Grablege der Könige Polens

Eine besondere Bedeutung für den frühen polnischen Staat kommt Poznań zu. Auf der Dominsel befand sich eine Burganlage, die Mieszko I. als Sitz diente. 968 wurde dort der Vorgängerbau der heutigen Kathedrale errichtet. Sie diente als Grablege für Mieszko I., Bolesław Chrobry und weitere polnische Könige. In der Goldenen Kapelle der heutigen Kathedrale befindet sich ein Mausoleum für Mieszko I. und Bolesław Chrobry mit Bronzestatuen der beiden Herrscher, die der preußische Bildhauer Christian Daniel Rauch 1841 geschaffen hatte. Für kurze Zeit war Poznań im 13. Jahrhundert auch polnische Hauptstadt.

Poznan.Stadt Sehenswürdigkeiten PolenDiese Geschichte können Besucher am besten im multimedialen Zentrum „Brama Poznania” (Posener Tor) erleben. Anlässlich des Jubiläums finden in Poznań wissenschaftliche Kongresse, kulturelle und Sportveranstaltungen statt. Vorgesehen ist auch eine Sonderausgabe der Stadtchronik, die allein Polens erstem König gewidmet sein soll.

Das Jubiläum wird überall in Polen gefeiert. So ist im Museum der polnischen Geschichte in Warszawa (Warschau) bis zum 29. Juni 2025 eine Sonderausstellung mit dem Titel „1025. Die Geburt des Königreichs Polen“ zu sehen. Damit wollen deren Macher einen Einblick in die Lebenswelt der Polinnen und Polen vor 1000 Jahren geben – zwischen Heidentum und Christianisierung. Dabei setzen sie nicht nur auf historische Objekte, Teile des Königsschatzes und medial aufbereitete Informationen. An speziellen Modulen können Besucher auch mit der Nase und den Händen direkt in die Vergangenheit eintauchen. Wer die ganze Geschichte des frühen Herzogtums und Königreichs Polen erleben will, sollte auf dem „Szlak Piastowski“ (Piastenweg) reisen. Die Touristenroute verbindet historische Schauplätze wie Gniezno, Ostrów Lednicki, Biskupin und Poznań.

Aktuelle Informationen rund um die Feierlichkeiten in Gniezno gibt es im Internet unter www.gniezno2025.pl.

Informationen zur Ausstellung im Museum der Geschichte Polens unter www.muzhp.pl  

Touristische und kulturelle Informationen zu Polen beim Polnischen Fremdenverkehrsamt,  www.polen.travel

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Quelle: Presseinformation Polnisches Fremdenverkehrsamt Berlin