Nächste Station der Korrespondenzorte zu 900 Jahre Prämonstratenser-Orden ist Havelberg. Der Dom zu Havelberg liegt idyllisch und von Weitem sichtbar auf einer Anhöhe am Nordufer der Havel. Das rechteckige Westwerk, gebaut um 1160 oder früher, erhielt um 1200 ein dreiarkadiges und 1907 ein fünfarkadiges Klanggeschoss aus Backstein aufgebaut.
Den Havelberger Dom als eine der größten und ältesten Kirchen im Norden Deutschlands erbauten Prämonstratenser-Chorherren nachdem Albrecht der Bär im Slawenkreuzzug von 1147 die östlich der Elbe lebenden Stämme unterworfen hatte. Den Prämonstratenser Anselm hatte der Magdeburger Erzbischof Norbert bereits 1129 zum Bischof von Havelberg geweiht. Als er nach dem Kreuzzug seinen Bischofssitz einrichtete, besetzte er das Domstift mit Chorherrn seines Ordens und plante mit ihnen den Bau einer dreischiffigen Basilika mit monumentalem Westquerriegel. Als Baumaterial diente ein sehr harter gelbgrauer Quarzit, der aus Steinbrüchen bei Gommern, rund 100 km südlich von Havelberg, stammte. Als Transportmittel dienten Lastkähne, die über Elbe und Havel die Baustelle erreichten.
Markgraf Albrecht und Bischof Anselm warben in Holland, Flandern und Regionen am Rhein Kolonisten an, die in neu zu gründenden Dörfern und Städten siedeln sollten. Die Kulturlandschaft des ostelbischen Raumes erlebte in jener Zeit einen einmaligen Aufschwung. Bereits nach 20 Jahren Bauzeit konnte der Dom zu Ehren der Heiligen Maria, Laurentius und Constantius von Perugia geweiht werden. Die feierliche Zeremonie fand am 16. August 1170, dem Tag nach Maria Himmelfahrt statt. Zugegen waren neben Erzbischof Wichmann von Magdeburg die Bischöfe von Ratzeburg, Brandenburg und Meißen. Als hohe weltliche Herren nahmen Markgraf Albrecht der Bär, sein Sohn Otto I. sowie die beiden Pommernfürsten Bogeslav und Kasimir an der Feier teil. Für den siebzigjährigen Markgrafen Albrecht wurde die Domweihe zur letzten Amtshandlung, drei Monate später verstarb er. Sein Sohn Markgraf Otto I. hatte nicht nur die Domweihe finanziert, er vermachte dem Domkapitel auch erhebliche Einkünfte aus zwei altmärkischen Dörfern u. a. für die Einrichtung eines Hospitals, für Kerzen im Dom und zur Instandsetzung des Daches.
Hier geht es zur großen Jubiläumsausstellung im Kulturhistorischen Museum Magdeburg.
Das Wirken der Prämonstratenser im Bistum zeigte sich in den folgenden Jahrhunderten vor allem in der Ausbildung von Priestern und der Seelsorge in den Gemeinden. Dem 900. Jubiläum des Prämonstratenser-Ordens widmen die Domgemeinde und das Prignitz-Museum am Dom 2021 zahlreiche Veranstaltungen und Ausstellungen.
Havelberg erinnert an die Prämonstratenser
Thematisch passende Konzerte gehören ebenso zum Jahresprogramm. Zudem sind im Prignitz-Museum ganzjährlich spezielle Klosterführungen buchbar sein.
Kontakt
Evangelisches Dompfarramt Havelberg
Propsteiplatz 1
39539 Havelberg
Tel.: 039387-79104
www.havelberg-dom.de
pfarramt@havelberg-dom.de
www.romanik-strasse-erleben.de
Öffnungszeiten Dom
April – Oktober
Di. – Sa. 10.00 – 17.00 Uhr
So. u. Feiertage 12.00 – 17.00 Uhr
November – März
Mi. – Sa. 10.00 – 16.00 Uhr
So. u. Feiertage 12.00 – 16.00 Uhr
Besucherinfo / Domladen Paradiessaal
Tel. 01522 7661989
domladen@havelberg-dom.de
Führungen
Tel. 0171 7516041
info@havelberg-dom.de
Prignitz-Museum am Dom Havelberg
Domplatz 3
39539 Havelberg
Tel. 039387-21422
www.prignitz-museum.de
prignitz-museum@gmx.de
Öffnungszeiten Museum
April – September
Di. – So. 10.00 – 12.00 Uhr u. 13.00 – 18.00 Uhr
Oktober – März
Mi. – So. 10.00 – 12.00 Uhr u. 13.00 – 17.00 Uhr
Barrierefreiheit: barrierefreier Besuch von Dom und Museum möglich
Anreise Bahn: Halt Stendal + Bus 900, Halt Glöwen + Bus 900
Hier besuchen wir die Stadt Havelberg
und hier geht es zur Ausstellung „Mit Bibel und Spaten“ in Magdeburg.
Immer wieder sehr schön die Artikel zu lesen;)
Emmanuel