2024 setzt sich die Jahresausstellung der Klassik Stiftung Weimar erstmals öffentlich mit einem längst überfälligen Thema auseinander: „Bauhaus und Nationalsozialismus”. An den drei Orten Bauhaus-Museum Weimar, Museums Neues Weimar und Schiller-Museum zeigt die einzigartige und in dieser Form noch nie dagewesene Schau rund 450 Kunst- und Designobjekte aus Privatsammlungen und renommierten Museen in Europa und den USA. Die Werke verdeutlichen die komplexe politische Geschichte des Bauhauses bis zu seiner Schließung 1933 und zeigen die äußerst unterschiedlichen Lebenswege der Bauhäusler*innen in der Diktatur. 2025 wird Weimar hingegen wieder zur „Faust“-Werkstatt: Anlässlich des 250. Jubiläums von Goethes Ankunft in der Residenzstadt unterzieht die Stiftung das bahnbrechende Werk einer grundlegenden Inspektion – im Rahmen einer zentralen Ausstellung im Schiller-Museum sowie zahlreicher Interventionen, Aufführungen und Veranstaltungen.
Auf engstem Raum vereint Weimar viele authentische Orte, die das markante Logo der UNESCO zieren. Mit zwei Einträgen ist Weimar auf der Liste des Weltgedächtnisses verewigt: Das „Bauhaus und seine Stätten in Weimar und Dessau“ und das „Klassische Weimar“ wurden 1996 und 1998 als weltbedeutend eingestuft. Jahr für Jahr kommen hunderttausende Besucher, um diese Sehenswürdigkeiten zu entdecken.
Weimarer Klassik
Insgesamt elf Ensembles gehören zum „Klassischen Weimar“. Allen voran Goethes Wohnhaus, dessen original belassene Einrichtung und Ausstattung von der Dauerausstellung „Lebensfluten – Tatensturm“ ergänzt wird. Nur wenige hundert Meter erwartet Schillers letztes Wohnhaus die Besucher, das zwar weniger großzügig ist, aber ebenso authentisch vom Leben und Wirken des Dichters erzählt.
Nicht weniger beeindruckend ist die Herzogin Anna Amalia Bibliothek mit ihrem atemberaubenden Rokokosaal, die Goethe einst geleitet hat, sowie das Goethe- und Schiller-Archiv, in dem das schriftliche Erbe vieler großer Literaten, Komponisten und Philosophen bewahrt wird. Die prächtigen Schlösser des Weimarer Fürstenhauses, darunter das Stadtschloss mit der Cranach-Galerie und die Sommerresidenzen mit Schloss Belvedere, Schloss Tiefurt, Schloss Ettersburg und ihren weitläufigen Parks laden zu einer Zeitreise durch die Weimarer Klassik ein. Alle diese Orte und Plätze prägen die Kulturstadt Weimar bis heute.
Weimars Moderne
Weimar steht nach seiner klassischen Epoche heute auch für die Moderne, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts ihre Blütezeit erlebte und mit der Gründung des Staatlichen Bauhauses 1919 des Design weltweit revolutionieren sollte. Bis heute wirken die Ideen des Bauhauses in Formgestaltung und Architektur nach. 1919 versammelte Bauhaus-Gründer Walter Gropius die gesamte europäische Künstler-Avantgarde in Weimar: Lyonel Feininger, Wassily Kandinsky, Paul Klee, Johannes Itten und viele andere wurden an die neue Design-Schule als Meister berufen.
Berühmtes Zeugnis in Weimar ist das Haus am Horn von Georg Muche, das zur großen Bauhaus-Ausstellung 1923 als Musterhaus errichtet wurde. Sowohl an der heutigen Bauhaus-Universität Weimar, die ebenso wie das Haus am Horn zum UNESCO-Welterbe gehört, als auch im Bauhaus-Museum sind die Werke der damaligen Avantgarde zu besichtigen.
Weimar mehr als Museumslandschaft
Über diese beiden Epochen hinaus sind es Komponisten wie Bach oder Liszt, die Weimar auch als Musikstadt berühmt gemacht haben. Weimar bietet heute seinen Besuchern weit mehr als eine reiche Museumslandschaft: Eine lebendige Kunst-, Musik- und Theaterszene, Festivals und Ausstellungen ziehen das Publikum ebenso an wie die großen Ereignisse der Vergangenheit.
Hier weitere Informationen www.weimar.de
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