Schon traditionell lud der Beelitzer Spargel e.V. zu Saisonbeginn viel Prominenz aus Politik, Verwaltung, Medien, Kultur und Wirtschaft in einen seiner Mitgliedsbetriebe. In diesem Jahr ist der größte Beelitzer Spargelproduzent, der Spargel- und Erlebnishof Klaistow, Gastgeber dieses Events. Als Produktbotschafterin ist die diesjährige Spargelkönigin Kristin Reich dabei. Die 21-Jährige Tourismus- und Eventmanagerin kennt sich mit dem Gemüse gut aus. Sie ist nicht nur Beelitzerin, sondern arbeitet auch auf dem Spargelhof in Klaistow.
hier lest ihr, wie es beimSpargelanstich zuging
Der Anbau des Beelitzer Spargels erfolgt auf sandigem Boden, dem Beelitzer Sander. Auf einem Hektar Spargelanbaufläche haben 25.000 Pflanzen Platz. Die Spargeldämme auf einem Hektar ergeben aneinandergereiht eine Länge von insgesamt 5.000 Metern. Auf einem Hektar können, je nach Wetterlage, in einer Saison fünf bis sechs Hektar geerntet werden. Die durchschnittliche Tagesernte auf der Gesamtfläche liegt bei guten Bedingungen bis zu 100 Tonnen pro Tag, manchmal aber eben auch nur die Hälfte.
Für zwei Hektar müssen die Spargelhöfe drei Arbeitskräfte rekrutieren, die die Stangen stechen, waschen und sortieren. Hinzu kommen nach zahlreiche Saisonkräfte an mobilen Verkaufsständen. Auch 2019 heißt Spargelernte vor allem Handarbeit. Eingearbeitete Erntehelfer schaffen bei kaltem Wetter zirka 80 Kilogramm am Tag, bei warmem Wetter 150 Kilogramm. Eine Spitzenkraft kann auch mal bis zu 300 Kilogramm am Tag ernten! Im Gegensatz zum vergangenen Jahr, wo die Spargelsaison mehr als holprig aufgrund der langanhaltenden kühlen Witterung begann, ist in diesem Jahr alles anders. Zeitig ist der Frühling in diesem Jahr eingetreten. Damit war es möglich, dass der Spargel bereits gut wachsen und gedeihen konnte und bereits schon Ende März der erste Spargel gestochen werden konnte.
Der Beelitzer Spargel, derzeit auf rund 1.700 Hektar, kultiviert, hat eine Vorgeschichte, die mit dem Glasermeister und Ackerbauer Karl Friedrich Wilhelm Herrmann beginnt. 1861 wurde in Beelitz der erste Spargel auf dem Feld gepflanzt. Beelitzer Spargelstangen konnten ab 1870 in großen Mengen auch auf dem Berliner Markt verkauft werden.
Foto: D.Horn
Die hervorragenden Wachstumsbedingungen aufgrund des sandigen Bodens und des kontinentalen Klimas sind Garant dafür, dass der Spargel sich durch seinen ausgewogenen Geschmack ohne Bitterkeit und Frische auszeichnet. Dieser Geschmack und die Besonderheit des Beelitzer Spargels war Anlass, einen Antrag auf Geoschutz an die Europäische Kommission zu richten. Seit 15. März 2018 ist der Beelitzer Spargel als Marke EU-weit geschützt. Der Spargel, der rund um die Stadt Beelitz im Land Brandenburg angebaut wird, darf damit das EU-Siegel „geschützte geografische Angabe“ (g.g.A.) tragen. Dieses Gütezeichen bürgt nicht nur für die Qualität eines hochwertigen landwirtschaftlichen Erzeugnisses und sorgt somit für den Schutz gegen Missbrauch und Nachahmung, es bedeutet auch eine hohe Verantwortung der Unternehmen, dem guten Ruf des Beelitzer Spargels mit jeder Ernte gerecht zu werden..
Gesamtspargelflächen (im Ertrag stehend/nicht im Ertrag – Junganlagen):
2016 4.407,3 Hektar
2017 4.872,7 Hektar
2018 4.908,4 Hektar
Spargelhof- und Erlebnishof Klaistow
Der Betrieb wurde am 1. Januar 1990 durch Jörg Buschmann und Ernst-August Winkelmann zunächst als Spargelhof gegründet, bietet inzwischen aber eine große Bandbreite an Produkten und Erlebnisbereichen. Spargel baut der Betrieb auf gut 800 Hektar an (775 Hektar Bleichspargel und 25 Hektar Grünspargel). Fest sind 75 Mitarbeiter in Klaistow angestellt, saisonal 250 bis 300 deutsche Arbeitskräfte als Kraftfahrer, Verkäufer, Servicepersonal sowie 900 polnische und rumänische Helfer für die Ernte, Sortierung und Verpackung.
(mit PI Ministerium Landwirtschaft Brandenburg)
Wo: Spargel- und Erlebnishof Klaistow, Glindower Str. 28, 14547 Klaistow. Telefon: 033206/ 610 70
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