Unterwegs im „schlesischen Elysium“: Schloss Wernersdorf/Pakoszów
Pałac Pakoszów (Schloss Wernersdorf). Kein Adeliger hat es erbaut, sondern ein Manufakturbesitzer. Zeitweise war in dem Gebäude eine Manufaktur zur Leinenherstellung untergebracht. 1725 ließ der Hirschberger Kaufmann Johann Martin Gottfried, Schwiegersohn des Hirschberger Leinenhändlers Christian Mentzel, eine Leinwandbleiche in Wernersdorf errichten. Sie beherbergte nicht nur Lager- und Produktionsräume, sondern war auch repräsentativ ausgestattet und steht stellvertretend für die zahlreichen Landsitze der damals bestimmenden Hirschberger Handelsaristokratie. Die Wohnräume waren reich stukkiert und mit Marmorkaminen ausgestattet. Im Mittelbau gab es einen festlichen Ballsaal mit illusionistischen Deckenmalereien, die vermutlich vom Künstler Hoffmann stammen, einem Schüler des schlesischen Malers Michael Willmann. Unter den Landschaftsmotiven befand sich auch ein Abbild der Wernersdorfer Bleiche selbst. Heute findet sich dieses Motiv als Teil eines großen Deckengemäldes im Barocksaal wieder. Friedrich der Große und der spätere US-Präsident Quincy Adams waren dort zu Besuch.