Augustusburg

Auf der Kuppe dieser hübsch gelegenen Kleinstadt steht das Lust- und Jagdschloss Augustusburg, das sich Kurfürst August um 1570 bauen ließ. Mit vier Flügeln umgibt es einen kreuzförmigen Innenhof. Heute ist es sowohl Jugendherberge als auch Museum. Letzteres gleich dreifach: im Hauptgebäude finden sich eine Sammlung von Jagdtieren und Vögeln des Erzgebirges sowie ein Motorradmuseum. Unter vielen Veteranen ist hier der Daimler-Petroleum-Reitwagen von 1885 ein beachtenswertes Ausstellungsobjekt.

Sachsen.Augustusburg Drahtseilbahn

Als drittes Museum ist die Kutschensammlung im Stallgebäude bemerkenswert. Fast alle prunkvollen Karossen kommen vom Dresdner Königshof. Auch ein Blick ins alte Brunnenhaus mit seinem hölzernen Schöpfwerk lohnt.

Schneeberg

Außerordentlich ergiebige Silbererzfunde führten 1471 zur Gründung der Stadt auf dem 470 Meter hohen Schneeberg. Drei Jahre später arbeiteten hier schon 1200 Bergleute. Bis 1483 hatte man Silber für fast zwei Millionen Meißner Gulden aus dem Berg geholt – das war unglaublich viel. Die sächsischen Herrscher lohnten diese Mühe: Schneeberg wurde zur Stadt erhoben und bekam eine eigene Münze. Dort wurde der weithin geschätzte Schneeberger Silbergroschen geprägt, der „Schnieber“. 

Sehenswert ist das Museum für Bergmännische Volkskunst, das in einem denkmalgeschützten Bürgerhaus von 1725 (Obere Zobelgasse 1) untergebracht ist. Schöne Schnitzfiguren, Bastelarbeiten, Scherenschnitte, Klöppelspitzen und Zinngussarbeiten ziehen die Blicke der Gäste auf sich. Prächtig sind für das Erzgebirge auch typische „Heimat- und Weihnachtspyramiden“, die durch die aufsteigende Wärme brennender Kerzen zum Drehen gebracht werden.

Schneeberg.Sachsen

Schneeberg ist eine Stadt mit vielen vornehmen Barockbauten. Die prächtige alte St. Wolfgangs-Kirche, die das Stadtbild beherrscht, hat im Krieg sehr gelitten und wurde teilweise rekonstruiert. Ihr kostbarster Besitz – zwölf Tafeln des großen Reformationsaltars von Lucas Cranach d. Ä. aus dem Jahr 1539 – hat in der Hospitalkirche unbeschadet überdauert. Sobald die Restaurierung beendet ist, werden die Tafeln wieder in die Wolfgangskirche gebracht.

Über den Abbau von Silber, Mineralien und Erzen im Schneeberger Raum erzählt anschaulich der Bergbau-Lehrpfad südwestlich der Stadt. Unter anderem führt er am Filzteich vorbei, einem 23 Hektar großen Stausee. Der wurde schon 1483 angelegt, um das Überfluten der Gruben zu verhindern. Heute kann man dort schwimmen und Boote ausleihen. 

Zwickau – Stadt der Automobile

Automobilgeschichte wurde hier seit 1904 geschrieben: August Horch machte Zwickau weltbekannt. In dem nach ihm benannten Museum in Gebäuden aus den Anfängen der Gründung der AUDI AG werden Meilensteine des Automobilbaus lebendig. Markennamen wie Horch, Audi, DKW, Auto Union, Trabant und VW begeistern Autonarren.

Horch.Auto.Zwickau Horch.Auto.Zwickau Sachsen Automobil Museum

Die Kaufmannssiedlung an  der alten Handelsstraße von Halle nach Prag wird schon in einer Urkunde von 1118 erwähnt. Sie entwickelte sich zu einer wohlhabenden Stadt. Das Geld kam teils durch den Handel mit heimischem Tuch, teils durch Beteiligungen am Silberbergbau beim benachbarten Schneeberg. Nebenbei wurde seit dem 14. Jahrhundert auch Kohle abgebaut; im 19. Jahrhundert wurde Zwickau zum Zentrum des sächsischen Steinkohle-Bergbaus. Heute ist es eine Industriestadt, in der bis 1991 noch die „Trabant“-Autos hergestellt wurden. Aus der Zeit, da Zwickau mit Schneeberger Silber bezahlte, sind stolze Bauten erhalten – vor allem am Hauptmarkt: Nebeneinander stehen dort das spätgotische Rathaus (das im 19. Jahrhundert neugotisch verfeinert wurde) und das prachtvolle Gewandhaus. Zwickaus Dom entstand zwischen 1453 und 1565. Besonders auffallend ist der spätgotische Hochaltar aus der Nürnberger Werkstatt von Michael Wolgemut (dem Lehrmeister Albrecht Dürers). Fast kurios ist das über fünf Meter hohe „Heilige Grab“ von 1507 – ein fahrbarer, reich ornamentierter Schrein mit einem Turmaufbau, der bei Osterspielen herumgeschoben wird.

Geburtsort von Robert Schumann

In Zwickau kam 1810 Robert Schumann zur Welt. Sein Geburtshaus (Am Hausmarkt 5) ist nicht mehr original, doch merkt man das kaum. Schumanns Möbel, Bilder und Instrumente sind ebenso vorhanden wie das Klavier, auf dem seinespätere Frau Clara im zarten Alter von neun Jahren im Leipziger Gewandhaus vor Publikum spielte. 

Dom St. Marien in Zwickau

Der Dom St. Marien im Zentrum von Zwickau ist eine gotische Hallenkirche. Der ursprünglich um 1180 als romanische Saalkirche errichtete Kirchenbau wurde zwischen 1453 und 1563 zu einer dreischiffigen Hallenkirche umgebaut. Das spätgotische Kirchenschiff überragt ein stadtbildprägender Turm mit einem barocken Turmaufsatz von 1672. Die 1935 zum Dom erhobene Kirche war ab 1501 Wirkungsstätte von Hieronymus Dungersheim, 1520 predigte auch Thomas Müntzer hier.