„Tokatha“ – in der St. Katharinenkirche
Brandenburg an der Havel ist nicht nur einen Spaziergang wert. Ob „Waldmopsrundgang“, Dampferfahrt, Malge-Biergartenbesuch, Fahrradtour nach Plaue, Besuch der Dominsel oder der Altstadt mit dem stolzen Roland, nicht zu vergessen die Museumslandschaft oder eine Schiffsrundfahrt in und um die Hauptstadt des gleichnamigen Landes – immer wieder gibt es Neues zu entdecken. Und immer, wenn wir in der wasserreichen Stadt sind, richten wir es so ein, dass wir uns die Mittagsmusik in der St. Katharinenkirche um 12 Uhr (Juli – September) anhören. Diesen kurzweiligen musikalischen Genuss sollte sich kein Tourist entgehen lassen. Eine genussvollere Pause an einem wunderschönen Ort unweit des Fritze-Bollmann-Brunnens gibt es kaum in Brandenburg an der Havel. Deshalb unterstützen wir auch gern das weitere Orgelprojekt, für das der Kirchenmusikdirektor Fred Litwinski wirbt:
Meisterwerk der spätgotischen Baukunst in Norddeutschland
„Die Brandenburger St. Katharinenkirche zählt zu den Meisterwerken spätgotischer Baukunst in Norddeutschland. Großartig – wie der Kirchenbau – ist auch die im Jahr 2020 fertiggestellte Orgelanlage.
Mehrere Orgeln in einer Kirche
Unter der barock-orientierten Hauptorgel mit ihrem 1726 entstandenen Prospekt befindet sich ein großes schwellbares Auxiliarwerk. Im Hohen Chor auf einer Empore über der Sakristei ist die bisher selbstständige Chororgel zu finden und auf der Nordempore befindet sich ein ebenfalls schwellbares Solowerk. Alle Werke sind von einem Spielschrank an der Hauptorgel und einem gleich aufgebauten fahrbaren Spieltisch im vorderen Bereich der Kirche zu spielen.
Die Brandenburger St. Katharinenkirche verfügte schon im 16. Jahrhundert über zwei Orgeln: die Hauptorgel auf der Westempore und ein kleineres Instrument über dem Durchgang zur Nordkapelle. 1726 baute der märkische Orgelbauer Joachim Wagner ein neues Instrument, die kleine Orgel gab es schon längst nicht mehr. 1899 wurde die Barockorgel bis auf den Prospekt entfernt und durch ein romantisch disponiertes Werk der Fa. Sauer (Frankfurt/Oder) ersetzt. 1936 baute die Fa. Schuke (Potsdam) dieses Instrument im neobarocken Sinn um. Zur gleichen Zeit reifte der Plan, im vorderen Bereich der Kirche eine Chororgel zu errichten. Dazu kam es aber erst im Jahr 2005.
Teil der Orgelbaugeschichte der St. Katharinenkirche
Das 2020 fertiggestellte große Orgelbauprojekt (Firma Alexander Schuke in Werder) bildet einen Teil der Orgelbaugeschichte der St. Katharinenkirche ab. Wir verfügen mit der Hauptorgel auf der Westempore über ein barock-orientiertes Werk. Das neu entstandene schwellbare Auxiliarwerk mit 26 Registern und Glockenspiel auf der unteren Empore nimmt Bezug auf die romantischen Klänge, die es in der Kirche schon gab. Der Standort des Solowerkes mit sechsRegistern auf der Nordempore erinnert an die in diesem Bereich einst klingende kleine Orgel und die Chororgel verwirklicht den Gedanken von 1936. Wir zitieren aus dem Infoblatt: An der Hauptorgel finden wir einen Spielschrank, der alle Teile der Anlage ansteuert und im vorderen Bereich der Kirche gibt es nun einen fahrbaren Spieltisch, der im Aufbau dem Hauptspieltisch gleicht. Die Traktur der erweiterten Chororgel wurde zu einer Doppeltraktur umgebaut. Die Orgelanlage hat drei Schwellwerke und mehr als 60 Koppeln sowie weitere Spielhilfen über die neue Setzeranlage mit Touchscreen.
Größte Orgelanlage des Landes Brandenburg
Die größte Orgelanlage des Landes Brandenburg verfügt nun über 96 Register, 5 Manuale und Pedal. Sie beeindruckt mit ihren 6364 Orgelpfeifen durch ihre fast unendliche Klangvielfalt und enorme Kraft. Das Projekt wurde durch zahlreiche Förderer sowie viele Unterstützerinnen und Unterstützer möglich gemacht. Herzlichen Dank an alle, die mit ihrem Beitrag von großen und kleinen Spenden bei den Gelegenheiten der Benefizkonzerte und Mittagsmusiken halfen und mithelfen, dieses einmalige Orgelprojekt zu verwirklichen. Die Unterstützung und Spendenbereitschaft war großartig.
Was heißt Tokatha
Die neue Orgelanlage der St. Katharinenkirche trägt den Namen „ToKatha“. Abgeleitet von der musikalischen Form Toccata (von berühren, betasten), kann „ToKatha“ assoziativ zu dem Ort St. Katharinenkirche hinlenken, aber tatsächlich auch mit der in ihr erklingenden Musik die Menschen berühren. Die Orgelanlage der St. Katharinenkirche stärkt in außergewöhnlicher Weise die ohnehin schon herausragende Orgellandschaft unserer Stadt. Geradezu neue Klangdimensionen auch von schon bekannter Musik sind von unterschiedlichen Standorten der Orgeln in der St. Katharinenkirche nun möglich und hörbar: Es gibt die zartesten Pianotöne, viele solistische Klangfarben, aber auch ein rauschendes Fortissimo, das tatsächlich durch „Mark und Bein“ gehen kann.
Es werden noch Spenden benötigt
Kirchenmusikdirektor Fred Litwinski bittet um Spenden: „Der 3. Klangort und die Restaurierung des originalen Spieltisches von 1936, der zufälligerweise wieder aufgetaucht war, verursachten eine Kostenerhöhung. Deshalb bitten wir auch weiterhin um Spenden, um dieses ambitionierte Orgelprojekt zu finanzieren, welches in den neuen Bundesländern einzigartig ist.“
Spendenkonto
Kontoinhaber KVA Potsdam
IBAN: DE56 0410 0103 9098 59, BIC: GENODEF1EK1
Verwendungszweck: RT3050 Orgelprojekt St. Katharinen
Weitere Informationen gibt es hier
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